In einem um 0,7 Prozent schwächeren Blue-Chip-Markt (SMI) sackt der Kurs der UBS-Aktie am Dienstag nach Handelseröffnung um 2,8 Prozent ab. Das Urteil der Analysten zu den Gesamtjahreszahlen respektive den Viertquartalszahlen 2022 ist gemischt. Gelobt werden in erster Linie die Kapitalflüsse an die Aktionärinnen und Aktionäre mittels Aktienrückkauf und Dividende.
Kritisiert wird, dass sich die Ertrags- und Gewinnzahlen im Detail allenfalls auf dem erwarteten Niveau befinden, tendenziell aber auch darunter liegen, wenn das Zahlenset genau analysiert werde. Die Erträge seien "bestenfalls" im Rahmen der Prognosen, schreibt JPMorgan-Analyst Kian Abouhossein. Schwächen zeigten sich bei den Erträge in den Aktiengeschäften und in der Vermögensverwaltung allgemein.
Der eigentliche ("underlying") Gewinn im vierten Quartal verpasse "sichtlich" die Erwartungen, schreibt Magdalena Stoklosa von Morgan Stanley. Auch bei der Royal Bank of Canada wird geurteilt, dass die Resultate im Detail unter den Erwartungen lägen, was an der geschwächten Performance an den Finanzmärkten 2022 gelegen habe.
Ein besseres Urteil fällt Vontobel-Analyst Andreas Venditti: Für ihn sehen die Viertquartalsresultate "solide" aus. Sie vervollständigen aus Sicht des in Zürich arbeitenden Bankenexperten das Bild eines starken Jahres für die UBS. Venditti urteilt weniger streng über die Erträge und hebt die robuste Kapitalbasis sowie die Effizienz in der Kostenkontrolle hervor. Auch die weitergeführten Aktienrückkäufe stärkten die Bank.
Der Konzerngewinn der UBS erreichte im Schlussquartal 1,65 Milliarden Dollar, wie aus einer Mitteilung vom Dienstag hervorgeht. Das waren 23 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Analysten der Zürcher Kantonalbank gingen von einem Reingewinn von 1,551 Milliarden Dollar für das vierte Quartal aus. Der Konsens laut Bloomberg ging von von 1,289 Milliarden Dollar aus.
Vor Steuern erzielte die UBS einen Gewinn von 1,94 Milliarden Dollar, was einem Plus von 12 Prozent entspricht. Im Vorjahr war das Ergebnis allerdings wegen zusätzlicher Rückstellungen für den Steuerfall in Frankreich deutlich gedrückt.
(cash/Bloomberg)
2 Kommentare
Die Amis und alle Bankenspezialisten scheinen so wie immer zu wenig zu bekommen! Jedes KMU freut sich das er überhaupt noch Gewinne schreibt. Aber es sind halt zwei Welten die Realwirtschaft und die Banken und Staatengengemeinschaft.
Die Analysten suchen wieder das Haar in der Suppe.....so ist das eben