Die UBS steht wegen komplexer Dollar-Derivate im Gegenwind. Offenbar hatten Berater der Schweizer Grossbank dieses Währungsgeschäft auch Kunden angedreht, die das grosse Risiko nicht verstanden haben. Einige von ihnen haben mit den Derivaten viel Geld verloren und sind entsprechend hässig auf die UBS. Vor knapp einer Woche hat sich die Justiz eingeschaltet, weil Kunden Strafanzeige eingereicht hatten. Jetzt hat die Bank nach internen Abklärungen rund 100 Kunden finanziell entschädigt, wie die «Financial Times» mit Verweis auf Insider berichtet.

Das Problem hinter dem Skandal: Eigentlich sollen diese Derivate den Käufern Einnahmen sichern, wenn sich die US-Währung zum Franken stets in einem gewissen Band bewegt. Was nach einem ganz guten Deal klingt, kann für die Kunden sehr gefährlich werden. Die Gewinne bei diesem Anlageprodukt sind begrenzt, die möglichen Verluste hingegen nicht. Denn wenn der Greenback unter einen vertraglich festgelegten Schwellenwert fällt, muss der Kunde Dollar kaufen – ein Verlustgeschäft, das sehr teuer werden kann.

Trump hat den Dollar auf Talfahrt geschickt

Und genau das ist im Frühling passiert. Anfang April packte US-Präsident Donald Trump (79) seinen Zollhammer aus – und überraschte mit der Härte auch die Finanzmärkte. In der Folge verlor der Dollar gegenüber dem Franken stark an Wert. So stark, dass die US-Währung den Schwellenwert bei Dollar-Derivaten von gewissen UBS-Kunden unterschritt. Es gab immer mehr Verluste. Und damit auch mehr Beschwerden – etwa von Rentnern ohne grosses Finanzwissen, die sich über den Tisch gezogen fühlten, wie zuerst das Portal «Inside Paradeplatz» aufdeckte.

Die UBS ist bei diesem Skandal um Schadensbegrenzung bemüht. «Wir prüfen allfällige unerwartete Auswirkungen mit den betroffenen Kunden», teilte die Bank bereits Ende Mai gegenüber der «Handelszeitung» mit. Die Überprüfungen sind nun abgeschlossen – und haben eben zu diesen Entschädigungszahlungen geführt. Man habe festgestellt, dass eine «sehr kleine Anzahl von Kunden an einigen wenigen Standorten in der Schweiz unerwartete Auswirkungen» erfahren habe, so die UBS zur «Financial Times.» Und weiter: «Wir haben diese Angelegenheit von Anfang an ernst genommen und jeden Kundenfall einzeln geprüft.»

Dieser Artikel ist zuerst bei «Blick» erschienen.