Die größte Schweizer Bank verdreifachte den Überschuss im dritten Quartal 2015 auf 2,1 Milliarden Franken und übertraf damit die Analystenschätzungen. Im operativen Geschäft kämpft das Institut dagegen mit Gegenwind. Angesichts der rekordtiefen Zinsen und der schärferen regulatorischen Anforderungen nimmt die UBS am Dienstag ihre Rendite-Ziele vorübergehend leicht zurück. Zudem baut die Bank die Konzernspitze um und bekommt unter anderem einen neuen Finanzchef.

Die Aktien verlieren nach den Zahlen und gesenkten Rendite-Zielen im frühen Handel an der Schweizer Börse bis 4 Prozent.

Der Quartalsabschluss war von Sonderfaktoren geprägt. Aufgebläht wurde der Gewinn durch eine Steuergutschrift von 1,3 Milliarden Franken, wie das Geldhaus mitteilte. Negativ zu Buche schlug dagegen eine Erhöhung der Rückstellungen für Rechtsfälle um fast 600 Millionen Franken. Ins Gewicht fallen dabei vor allem US-Verfahren im Zusammenhang mit fragwürdigen Hypothekengeschäften. Zudem steht die Großbank im Zuge des Korruptionsskandals beim Weltfussballverband Fifa im Visier der Behörden.

Die UBS warnte, dass die ausgebliebene Zinserhöhung der US-Notenbank Fed und die schwache Entwicklung des Euro gegenüber dem Schweizer Franken die Bank weiter bremsen dürften. Zudem würden die Vorgaben der Schweizer Regulatoren bei der UBS erhebliche Zinsaufwendungen nach sich ziehen. Entsprechend werde das Geldhaus das Ziel, eine Eigenkapitalrendite von über 15 Prozent 2016 und 2017 zu erreichen, verfehlen. Auch das bisherige Ziel für das Kosten-Ertrags-Verhältnis liege mittelfristig außer Reichweite.

Zu Beginn des kommenden Jahres besetzt die UBS zudem eine Reihe von Posten in der Konzernleitung neu. Finanzchef Tom Naratil übernimmt Anfang 2016 die Leitung des Amerika-Geschäfts. Sein Nachfolger wird Kirt Gardner, der gegenwärtig Finanzchef des Bereichs Wealth Management ist.

Noch stärker mit sich selbst beschäftig ist dagegen die Konkurrenz. Credit Suisse und Deutsche Bank wollen mit Stellenkürzungen und dem Rückzug aus Teilen des Geschäfts Milliarden einsparen und die Gewinne bis 2018 in die Höhe treiben.

(Reuters)