Die Aktie von Nestlé notiert am Montagmorgen 0,72 Prozent im Plus bei 78,51 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index SMI um 0,78 Prozent zulegt. Damit handelt der Titel rund zwei Prozent unter dem Kursziel der UBS von 80 Franken.
Die Grossbank stuft den Nahrungsmittelriesen aus Vevey weiterhin mit «Neutral» ein, hat aber im Vorfeld der Quartalszahlen am 19. Februar ihre Gewinnprognose für 2026 leicht nach unten korrigiert. Grund für die Anpassung sind ein stärkerer Gegenwind durch Wechselkurse sowie eine vorsichtigere Einschätzung beim organischen Umsatzwachstum. Die UBS-Analysten senken ihre Prognose für den Gewinn je Aktie 2026 um ein Prozent auf 4,45 Franken und liegen damit zwei Prozent unter dem Analystenkonsens von 4,55 Franken.
Leichte Abschwächung im vierten Quartal
Nestlé wird am 19. Februar die Ergebnisse für das vierte Quartal sowie das Gesamtjahr 2025 präsentieren. Die UBS rechnet für das Schlussquartal mit einem organischen Umsatzwachstum von 3,4 Prozent – eine leichte sequenzielle Verlangsamung im Vergleich zu den 4,3 Prozent im dritten Quartal. Beim internen Realwachstum erwarten die Analysten 1,1 Prozent. Der Preisbeitrag dürfte sich weiter abschwächen auf 2,3 Prozent, da Nestlé die erheblichen Preiserhöhungen des Vorjahres bei Süsswaren zu überholen beginnt.
Für das Gesamtjahr 2025 modelliert die UBS eine bereinigte operative Marge von 16,1 Prozent sowie einen Gewinn je Aktie von 4,39 Franken. Bei der Dividende rechnen die Analysten mit einer weiteren Erhöhung um fünf Rappen auf 3,10 Franken.
Analysten uneins über Wachstumsaussichten
Auch JPMorgan hat im Vorfeld der Zahlen sein Modell aktualisiert und rechnet für das vierte Quartal mit einem organischen Wachstum von 3,0 Prozent bei einem internen Realwachstum von lediglich 0,8 Prozent. Die US-Bank erwartet für 2026 eine Abschwächung des organischen Wachstums auf 2,6 Prozent, da die Preise nachgeben, während sich das interne Realwachstum auf 1,6 Prozent verbessern sollte. Die operative Marge dürfte moderat um 30 Basispunkte auf 16,4 Prozent steigen, so JPMorgan.
Auf der anderen Seite zeigt sich die US-Investmentbank Morgan Stanley noch skeptischer: Sie stuft Nestlé mit «Underweight» und einem Kursziel von 72 Franken ein und setzt stattdessen auf die Aktie von Unilever.
Vorsichtiger Ausblick und neue Impulse vom CEO
Angesichts des volatilen Konsumenten- und Rohstoffumfelds erwarten die Analysten, dass Nestlé für 2026 einen relativ vorsichtigen Ausblick geben wird. Die UBS geht davon aus, dass der Konzern zunächst ein organisches Wachstum von 3 bis 4 Prozent anstrebt. Bei der operativen Marge rechnet die Grossbank damit, dass Nestlé sein Engagement für eine positive Entwicklung bekräftigen wird, allerdings dürfte die Margenverbesserung erst in der zweiten Jahreshälfte eintreten.
Die UBS glaubt zudem, dass der kürzlich ernannte CEO Philipp Navratil die Gelegenheit nutzen könnte, um seine vier Hauptprioritäten zu konkretisieren: Wachstum durch internes Realwachstum, ein starkes Portfolio, eine Leistungskultur sowie Unternehmenstransformation. Dies könnte neue strategische Schwerpunkte, detailliertere Marktanteilsentwicklungen oder vorgezogene Sparinitiativen bedeuten.
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