Trotz Verlusten von mehreren Fonds treibt die Schweizer Grossbank UBS den Verkauf ihrer Hedgefonds-Sparte O'Connor an das US-Brokerhaus Cantor Fitzgerald voran. «Wir arbeiten eng zusammen, um einen ersten Abschluss zu erzielen», erklärte Finanzchef Todd Tuckner am Mittwoch bei der Präsentation des UBS-Quartalsergebnisses. Hintergrund ist die Insolvenz des US-Autozulieferers First Brands, an den O'Connor-Fonds Kredite vergaben.

Auf die Frage, ob der Käufer deswegen einen Preisnachlass fordere, erklärte Tuckner, man kläre derzeit mit Cantor, ob die betroffenen Fonds Teil des Geschäfts seien. Tuckner ergänzte, die UBS selbst habe kein Bilanzrisiko. Es seien Fondskunden, die Verluste erlitten, nicht die UBS. Über das allgemeine Kreditumfeld sei er nicht besorgt.

US-Gerichtsunterlagen zufolge sind Fonds der Bank direkt und indirekt mit insgesamt mehr als 500 Millionen Dollar bei dem zusammengebrochenen Unternehmen engagiert. Das Engagement erstreckt sich demnach auf Schuldtitel und Lieferketten-Finanzierungsvereinbarungen, die auf mehrere Fonds verteilt sind.

First Brands beantragte Gläubigerschutz, nachdem Kreditgeber Unregelmässigkeiten in der Finanzberichterstattung des Unternehmens untersucht hatten. Den Gerichtsunterlagen zufolge hat das Unternehmen Verbindlichkeiten von insgesamt 11,6 Milliarden Dollar. Die Pleite hatte Anleiheinvestoren verunsichert und Ängste vor grösseren Belastungen an den Märkten für Unternehmensanleihen geschürt. Auch andere Institute wie die US-Bank Jefferies sind betroffen.

(Reuters)