Die UBS machte im dritten Quartal 2025 einen Gewinn von 2,5 Milliarden US-Dollar - 74 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Dabei half der Bank, dass sie zwei grosse Rechtsfälle - den Frankreich-Steuerstreit und den «Ramsch-Hypotheken»-Fall der CS in den USA - aus der Welt schaffen konnte. Insgesamt kam es zur Auflösung von Rückstellungen für Rechtsfälle in Höhe von rund 670 Millionen.

Sowohl im Kerngeschäft der Vermögensverwaltung als auch im Investment Banking lief es rund. Die UBS akquirierte im Global Wealth Management im Berichtsquartal Netto-Neugelder von 38 Milliarden Dollar. Die verwalteten Vermögen der gesamten Gruppe stiegen damit auf 6,9 Billionen Dollar an. Alle Geschäftsbereiche profitierten davon, dass sowohl private als auch institutionelle Kunden sehr aktiv waren. Im Investment Banking zogen das Kapitalmarktbereich und das Handelsgeschäft wieder deutlich an.

CS-Integration schneller als geplant

Die Bank machte zudem weitere Fortschritte bei der Integration der CS. Der wichtigste Teil - die Überführung der Kundenkonten in der Schweiz - ist bereits zu über zwei Dritteln abgeschlossen. Die UBS sparte zudem weitere Kosten ein in der Höhe von brutto 0,9 Milliarden Dollar. Das Ziel von 10 Milliarden bis Ende Jahr wurde damit bereits ein Quartal früher als geplant erreicht. Bis 2026 sollen es rund 13 Milliarden werden im Vergleich zum Niveau von vor der Übernahme 2022.

Auch die Restrukturierung und der Ausstieg aus nicht mehr gewollten Geschäftsbereichen schreitet voran. Inzwischen seien bereits 94 Prozent der ursprünglich vorhandenen Bücher der Abwicklungseinheit geschlossen.

Über allem schwebt aber weiterhin das Damoklesschwert der «Kapitalverschärfungen» für die Schweizer Grossbank. Vertrauensvolle Gespräche zwischen der UBS und dem Bund scheinen dazu nicht zu laufen. Die Bank beteilige sich lediglich über ihre Stellungnahmen zu den Vernehmlassungen an der Diskussion, sagte Finanzchef Todd Tuckner am Mittwoch vor Journalisten.

Streitthema ist vor allem die Forderung des Bundes, Auslandstöchter mit 100 Prozent Eigenmittel zu unterlegen. Für die UBS würde das gemäss eigenen Berechnungen rund 24 Milliarden Dollar an zusätzlichem Kapitalbedarf bedeuten. Diese kämen zu den rund 18 Milliarden Dollar hinzu, welche die UBS als Folge der CS-Übernahme ohnehin schon zusätzlich halten muss. Das Management unter UBS-Chef Sergio Ermotti findet das «unverhältnismässig und extrem», während Befürworter wie etwa Wirtschaftsprofessor Aymo Brunetti die Forderung als «ausgewogenen und zielgerichteten Kompromiss» titulieren.

«Stimmung kann rasch ändern»

Die Unsicherheit diesbezüglich dürfte noch lange anhalten, da wohl keine der regulatorischen Änderungen vor 2027 in Kraft treten werden. Und auch der juristische Streit über die bei der Übernahme abgeschriebenen AT1-Anleihen der früheren CS in der Höhe von etwa 16,5 Milliarden Franken wird die Bank noch Jahre beschäftigen. Ausstehend sind zudem auch Klagen von ehemaligen CS-Kleinaktionären wegen des bei der Übernahme gezahlten Kaufpreises.

Und auch im Ausblick schlägt die UBS vorsichtige Töne an: Die Transaktionstätigkeit und die Deal-Pipelines blieben zwar solide, die Stimmung könne sich aber rasch ändern. Die makroökonomischen Unsicherheiten, zusammen mit dem starken Franken und den höheren US-Zöllen belasteten die Aussichten für die Schweizer Wirtschaft. Und ein längerer Shutdown der US-Bundesverwaltung dürfte zu Verzögerungen bei Kapitalmarktaktivitäten führen.

Die zahlreichen Risiken drückten dann auch letztendlich auf den Aktienkurs. Am Berichtstag büssten die Papiere 1,0 Prozent auf 30,60 Franken ein. Damit stehen sie im laufenden Jahr aber immer noch rund 10 Prozent im Plus. Das Kursfeuerwerk vom frühen Morgen (+3,9 Prozent auf 32,14 Fr. im Top) blieb damit nicht von langer Dauer.

(AWP)