Die UBS prüft dem Vernehmen nach die Rolle von sechs Kundenberatern, die komplexe Währungsderivate an Schweizer Kunden verkauft haben – Kunden, die die Risiken dieser Produkte nicht vollständig überblickt hatten. Einige dieser Banker haben das Institut bereits verlassen, wie zu hören ist. Die verbleibenden Fälle würden noch geprüft, hiess es.
«Wir haben unsere Überprüfung dieser Angelegenheit abgeschlossen und festgestellt, dass eine sehr kleine Anzahl von Kunden an einigen wenigen Standorten in der Schweiz unerwartete Auswirkungen der marktbedingten Volatilität im Zusammenhang mit US-Zöllen im April 2025 erlebt hat», erklärte ein UBS-Sprecher.
«Von Anfang an haben wir diese Angelegenheit ernst genommen und jeden Einzelfall individuell geprüft.» Zur Zukunft der betroffenen Berater äusserte sich der Sprecher nicht. Die mit den Verträgen verbundenen Verluste hatten in der Schweiz für erheblichen Unmut gesorgt. Das Institut hatte angesichts dessen sogenannte «Goodwill-Zahlungen» an Kunden geleistet, die die Risiken der komplexen Produkte nach Einschätzung der Bank nicht vollständig verstanden hatten.
Wie die Financial Times Anfang des Monats berichtete, zahlte die UBS rund 100 Schweizer Kunden Entschädigungen für Verluste aus diesen Geschäften. Die von der Schweizer Bank angebotenen Produkte richteten sich ursprünglich an professionelle und risikobereite Investoren. Diese verpflichteten sich, regelmäßig Dollar gegen Franken zu einem festen Kurs zu tauschen – solange dieser Kurs innerhalb bestimmter Bandbreiten blieb, wie Reuters zuvor berichtet hatte.
Die extremen Marktbewegungen im April führten laut Anwälten, die betroffene Kunden vertreten, in einigen Fällen zu Verlusten, die das ursprünglich eingesetzte Kapital überstiegen. Manche Kunden warten den Angaben zufolge noch immer auf ein Gespräch mit der Bank.
Der Schweizerische Anlegerschutzverein erklärte, in mehreren Fällen seien erhebliche Verluste oder sogar Nachschussforderungen entstanden. Besonders betroffen seien private Kunden mit mittleren bis grossen Vermögen gewesen, darunter auch ältere Personen ohne spezielles Fachwissen, so die Organisation.
«Die meisten dieser Fälle wurden mit der UBS einvernehmlich geregelt», sagte Generalsekretär Arik Röschke gegenüber Bloomberg. Zwar habe er gehört, dass Kunden der UBS teils 80 bis 90 Prozent ihrer Verluste ersetzt bekamen. Die genauen Bedingungen blieben jedoch unklar, da die Betroffenen im Rahmen der Einigung eine Vertraulichkeitsvereinbarung unterzeichnet hätten. Dem Vernehmen nach würden die Entschädigungen im Einzelfall festgelegt. Sie bewegten sich häufig im Bereich von 50 bis 70 Prozent. Überschrift des Artikels im Original:UBS Reviewing Role of Six Bankers Behind Swiss Client FX Losses.
(Bloomberg)