Die Übernahme der Credit Suisse bringt der UBS laut JPMorgan zwar erheblichen Zuwachs im Wealth Management. In einer am Donnerstag vorgelegten Analyse geht die Wall-Street-Bank jedoch davon aus, dass Überschneidungen beider Akteure im Geschäftsfeld dazu führen, dass die kombinierte Summe des verwalteten Vermögens um 150 Milliarden Dollar niedriger ausfällt als bislang angenommen. Die Analysten Kian Abouhossein und Amit Ranjan verweisen dabei auf zu erwartende Mittelabflüsse durch Kunden.

Durch die Übernahme der Credit Suisse ist das verwaltete Kundenvermögen der UBS von 3,9 Billionen Dollar auf rund 5 Billionen Dollar gewachsen. “Die UBS wird gemäss unseren Prognosen ein Kraftpaket im Wealth Management sein”, so JPMorgan. Das vom ehemaligen Credit-Suisse-Topmanager Iqbal Khan geleitete Segment werde 60 Prozent des Konzerngewinns erwirtschaften.

Beim UBS-Aktienkurs rechnet JPMorgan angesichts der Credit-Suisse-Integration mit Volatilität und verweist auf Faktoren wie die Restrukturierung, Abschreibungen und Rechtsfälle. Die UBS hat die staatlichen eingefädelte Notübernahme der Credit Suisse in diesem Monat abgeschlossen. Für die CS-Investmentbank wurde eine erhebliche Schrumpfung signalisiert. Im Zuge der Fusion wird der Abbau tausender Stellen erwartet.

Trotz der revidierten Einschätzung hält Abouhossein an der Kaufempfehlung für die UBS-Aktien mit einem Kursziel von 27 Franken fest. 

Am 31. August legt die UBS die Zahlen zum zweiten Quartal vor. 

(cash/Bloomberg)