Im gleichen Atemzug erwartet die UEFA durch die EM Einnahmen in Höhe von 2,4 Milliarden Euro. Man wolle einen Grossteil in «unzählige Fussballprojekte in allen Nationalverbänden innerhalb eines Vier-Jahres-Zyklus» investieren, hiess es. Diese Einnahmen fliessen dann den Angaben zufolge «ausschliesslich an die UEFA-Mitgliedsverbände für Investitionen in Fussball-Entwicklungsprojekte.»

Die UEFA selbst verfügt nach eigenen Angaben über «keine Steuerbefreiung für Aktivitäten in Deutschland». Allerdings ist der Verband ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in der Schweiz. «Sie unterliegt daher in Deutschland keiner Steuer auf ihre mit der Euro 2024 verbundenen Einnahmen, einschliesslich der Einnahmen aus der Kommerzialisierung von Medien, Sponsoring und Lizenzrechten.» Einer Steuerpflicht unterliege aber die Euro 2024 GmbH, die Körperschaftssteuer und Mehrwertsteuer leiste, sagte der Sprecher.

Inwieweit es darüber hinaus zu Steuervergünstigungen im Zuge der EM kommt, ist unklar. Eine Befreiung von der Einkommensteuer sei in bestimmten Fällen möglich, teilte das Bundesfinanzministerium mit. «Dafür muss jedoch ein besonderes öffentliches Interesse gegeben sein. Dieses besondere öffentliche Interesse liegt insbesondere bei inländischen Veranstaltungen international bedeutsamer kultureller und sportlicher Ereignisse vor, um deren Ausrichtung ein internationaler Wettbewerb stattfindet oder auch bei einem inländischen Auftritt einer ausländischen Kulturvereinigung, wenn ihr Auftritt wesentlich aus öffentlichen Mitteln gefördert», hiess es.

Zum konkreten Fall und dem Umfang einer Steuervergünstigung äusserte sich das Finanzministerium allerdings nicht und führte dazu als Begründung das Steuergeheimnis auf. «Steuervergünstigungen für internationale Sportveranstaltungen in Form von Regierungsgarantien werden allerdings seit Jahren ausgestellt und stellen regelmässig auch internationale Praxis vieler Staaten dar. Sie werden ausschliesslich im Rahmen der geltenden Rechtslage erteilt.»

(AWP)