Seit Beginn der Offensive in diesem Monat hat die Ukraine nach eigener Darstellung eine ganze Reihe von Dörfern zurückerobert. Gleichwohl haben russische Truppen noch immer grosse Gebiete im Osten, Süden und Südosten unter ihrer Kontrolle. "Wenn wir über die gesamte Frontlinie sprechen, sowohl im Osten als auch im Süden, haben wir die strategische Initiative ergriffen und rücken in alle Richtungen vor", sagte die stellvertretende Verteidigungsministerin, Hanna Maljar, am Freitag im ukrainischen Fernsehen. Unabhängig überprüfen lassen sich Berichte über das Kampfgeschehen nicht.

Die Hauptkämpfe fänden rund um die zerstörte Stadt Bachmut im Osten statt, sagte Maljar. Dort kämen die eigenen Truppen an den Flanken weiter voran. Im Süden des Landes sei der Erfolg gemischt, sagte die Vize-Verteidigungsministerin. Dort werde vor allem die Frontlinie begradigt. "Im Süden bewegen wir uns mit unterschiedlichem Erfolg, manchmal gibt es Tage, an denen es mehr als einen Kilometer ist, manchmal weniger als einen Kilometer, manchmal bis zu zwei Kilometer."

Sie verwies darauf, dass die Wirksamkeit der Gegenoffensive anhand vieler verschiedener militärischer Aufgaben und nicht nur anhand von Fortschritten und der Befreiung von Siedlungen beurteilt werden müsse. Das könne nur das Militär richtig und genau einschätzen. "Und nach seiner Einschätzung läuft alles nach Plan."

Nach früheren Angaben der ukrainischen Regierung hat das "Hauptereignis" der Gegenoffensive noch gar nicht begonnen. So sei der größte Teil der Reservetruppen noch nicht in den Kampf geschickt worden.

(Reuters)