Es sei wichtig, dass China bei weiteren Gesprächen über die vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj entworfene «Friedensformel» mit am Tisch sitze, sagte der ukrainische Präsidialamtschef Andrij Jermak am Sonntag im schweizerischen Davos. Dort hatten vor der am Montag beginnenden Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums Sicherheitsberater der Regierungen von 80 Staaten über mögliche Wege zu einem Frieden beraten. Russland und China waren in der Runde nicht vertreten.

Selenskyjs «Friedensformel» sieht unter anderem eine Wiederherstellung der territorialen Integrität der Ukraine und einen Abzug der russischen Truppen vor. Die Regierung in Moskau hat dies bereits als nicht umsetzbar zurückgewiesen. Russland hatte 2014 die ukrainische Halbinsel Krim annektiert, Separatisten in der Ostukraine unterstützt und 2022 die Ukraine umfassend angegriffen.

Selenskyj wird am Montag in der Schweiz erwartet. Jermak liess offen, ob Selenskyj auch mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Qiang zusammentrifft, der ebenfalls in Davos erwartet wird. Jermak sagte, er sei über die endgültigen Pläne des Präsidenten nicht informiert.

Ohne China ist nach Worten des Schweizer Aussenministers Ignazio Cassis ein Kriegsende in der Ukraine kaum denkbar. Es müssten Wege gefunden werden, um mit China zusammenzuarbeiten, sagte Cassis nach dem Treffen der Sicherheitsberater. Auch Länder wie Brasilien, Indien und Südafrika spielten aufgrund ihrer Beziehungen zu Russland eine wichtige Rolle. Unter den Teilnehmern der Runde waren Jermak zufolge auch 18 Vertreter asiatischer Länder, zwölf aus Afrika und sechs aus Südamerika.

(Reuters)