Die Rakete vom Typ Kh-47 Kinschal sei am Donnerstagabend in der Region Kiew abgefangen worden, teilt die ukrainische Luftwaffe mit. Dabei sei ein US-Patriot-Luftverteidigungssystem im Einsatz gewesen.

"Ich gratuliere dem ukrainischen Volk zu dem historischen Ereignis. Ja, wir haben die 'beispiellose' Kinschal abgeschossen", erklärt der Kommandeur der ukrainischen Luftwaffe, Mykola Oleschtschuk, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram.

Zuvor hatte es in der Ukraine, die sich seit mehr als 14 Monaten gegen einen russischen Angriffskrieg verteidigt, bereits Spekulationen über einen angeblichen Kinschal-Abschuss gegeben. Militärblogger etwa veröffentlichten Fotos, die die Trümmerteile der Rakete zeigen sollen. Unabhängig überprüft werden konnten die Angaben zunächst nicht. Auch eine Reaktion von russischer Seite blieb aus.

Die acht Meter lange Kinschal-Rakete, deren Name auf Deutsch übersetzt "Dolch" bedeutet, ist besonders gefürchtet, weil sie extrem hoch und schnell fliegen kann. Sie gilt deshalb als besonders schwer abfangbar. Sollte der ukrainischen Luftverteidigung ein solcher Abschuss tatsächlich geglückt sein, wäre das also nicht nur ein militärischer, sondern auch ein wichtiger symbolischer Erfolg.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte die Kinschal 2018 als eine von sechs Waffen der nächsten Generation präsentiert und erklärt, sie könne von keinem Luftverteidigungssystem der Welt abgeschossen werden.

(Reuters/AWP)