Das Barometer dazu sank im Mai um 4,4 auf minus 13,1 Punkte, wie die Investment-Beratungsfirma Sentix am Montag zu ihrer monatlichen Umfrage unter 1276 Investoren mitteilte. Von Reuters befragte Fachleute hatten dagegen mit einem Anstieg auf minus 8,0 Zähler gerechnet.

"Die auf tönernen Füssen gebaute konjunkturelle Erholung gerät damit ins Wanken", sagte Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy. "Jetzt wird die Wirtschaft in Euroland von einer signifikanten Frühjahrs-Müdigkeit gepackt."

Dabei ist die Währungsunion besser als erwartet durch die Wintermonate gekommen: Das Bruttoinlandsprodukt wuchs im ersten Quartal, wenn auch nur um 0,1 Prozent. "Doch das Thema Energiemangellage bleibt ein Dauerbrenner", sagte Hussy. "Auch die Inflationsdaten halten sich hartnäckig auf hohem Niveau und hemmen die Konsumlaune." Die Anleger bewerteten deshalb sowohl die aktuelle Lage als auch die Aussichten für die kommenden Monate negativer als zuletzt.

Die Auswirkungen der hohen Inflation und der damit schwindenden Kaufkraft seien auch in Deutschland sichtbar: Hier sank das Konjunkturbarometer um 7,6 auf minus 14,5 Punkte. Das Thema Rezession rücke wieder in den Fokus. Diese konnte Europas größte Volkswirtschaft im ersten Quartal mit einer Stagnation des Bruttoinlandsproduktes haarscharf vermeiden.

Auch für die USA - die sich lange Zeit besser gehalten haben als die übrigen grossen Volkswirtschaften - sieht es nunmehr schlechter aus. Hier sank das Konjunkturbarometer bereits den dritten Monat in Folge und zugleich auf den tiefsten Stand seit einem halben Jahr. Das spiegele "den Schock über anhaltende Pleiten von Regionalbanken in den USA wider", sagte Hussy. "Die stark gestiegenen Zinsen zeigen ihre Auswirkungen."

(Reuters)