Erst ein Geschäftstermin in Barcelona, anschliessend noch ein paar Tage am Strand: Die Kombination aus Geschäftsreise und Urlaub wird einer Studie zufolge immer beliebter. Das sogenannte «Bleisure Travel» könnten inzwischen schon 89 Prozent der Geschäftsreisenden nutzen, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Deutschen Reiseverbandes (DRV) hervorgeht. Der Begriff «Bleisure» setzt sich aus den englischen Wörtern Business (Geschäft) und Leisure (Freizeit) zusammen. Gemeint ist damit, dass Dienstreisende vor oder im Anschluss an den Geschäftstermin noch einige Urlaubstage am selben Ort verbringen. Im Ringen im Fachkräfte werde diese Möglichkeit zu einem wichtigen Argument.
«Immer mehr Unternehmen erkennen die Vorteile von Bleisure Travel», sagte der Geschäftsführer des ADAC Reisevertriebs, Andreas Neumann. «Auch die Umwelt profitiert von Bleisure Travel, da die Anzahl der insgesamt durchgeführten Reisen sinkt.» Wenn es um die Reisekosten geht, ist die Mehrheit der Unternehmen bei Bleisure Trips grosszügig: 53 Prozent der Befragten arbeiten in einer Firma, die vollständig für die An- und Abreisekosten aufkommt. 28 Prozent müssen sich selbst daran beteiligen.
Wer diese Art zu reise nutzen kann, nimmt das Angebot in der Regel auch an: Im vergangenen Jahr taten dies 83 Prozent der Befragten, die die Möglichkeit dazu hatten. Die Mehrheit von ihnen (58 Prozent) möchte auch in Zukunft gerne Geschäftliches und Privates kombinieren. Das gilt vor allem für Befragte ab 40 Jahren und Vielreisende, die dreimal oder öfter im Monat geschäftlich unterwegs sind (je 70 Prozent). Die grösste Motivation zur Nutzung von Bleisure Travel ist demnach ein attraktives Reiseziel. Für 44 Prozent der Befragten, die Geschäftsreisen bereits mit Urlaub kombiniert haben, waren Strand, Sehenswürdigkeiten oder Kultur ausschlaggebend.
Seit 2012 werden im Auftrag des Deutschen Reiseverbands (DRV) jährlich Geschäftsreisende befragt. Zuletzt haben 150 deutsche Entscheidungsträger, die jeweils mindestens eine Geschäftsreise pro Monat unternehmen, aus allen Unternehmen teilgenommen.
(Reuters)