Der Einkaufsmanagerindex für Industrie und Dienstleister fiel den zweiten Monat in Folge - und zwar um 2,7 auf 45,0 Punkte, wie der Finanzdienstleister S&P Global am Dienstag zu der monatlichen Unternehmensumfrage mitteilte. Dies ist der niedrigste Wert seit Februar 2021. Das Barometer sackte damit noch weiter unter die Marke von 50, ab der es ein Wachstum signalisiert. Die Industrie hielt sich zwar trotz eines leichten Rückgangs noch im Wachstumssektor. Das Barometer für den Servicebereich sank überraschend - auf einen Wert von 44,1 nach 47,3 im Juli. Von Reuters befragte Experten hatten einen Anstieg auf 49,2 Punkte erwartet.

Wie S&P Global weiter mitteilte, trugen Lieferengpässe ebenso wie die höheren Zinsen und die starke Teuerung im Land dazu bei, dass die Nachfrage der Kunden gedämpft wurde. Die US-Notenbank Federal Reserve will die hohe Inflation mit steigenden Zinsen wieder einfangen. Sie hat zuletzt zwei ungewöhnlich grosse Zinsschritte in Folge unternommen und will nächsten Monat nachlegen. An den Finanzmärkten geht die Furcht um, dass weitere Zinserhöhungen die weltweite Wirtschaft schwächen und möglicherweise eine Rezession auslösen könnten.

Die Wirtschaftsleistung (BIP) ging im zweiten Quartal bereits aufs Jahr hochgerechnet um 0,9 Prozent zurück, nach einem Minus beim Bruttoinlandsprodukt von 1,6 Prozent zu Jahresbeginn. Die Wirtschaft ist damit in eine sogenannte technische Rezession abgerutscht - also zwei Quartale in Folge mit schrumpfender Wirtschaftsleistung. Von einer Konjunkturschwäche auf breiter Basis kann laut Fed-Chef Jerome Powell jedoch nicht die Rede sein, zumal auch der Arbeitsmarkt im Juli weiter Zeichen der Stärke aussendete.

(Reuters)