72 Prozent der Bundesbürger sind laut der am Dienstag veröffentlichten Forsa-Umfrage mit seiner Arbeit unzufrieden – der schlechteste Wert bei diesem Meinungsforschungsinstitut seit seinem Amtsantritt im Mai. Nur 25 Prozent zeigten sich zufrieden. Dies sind fast ausschliesslich Anhänger von CDU und CSU.

Kritisch wird etwa sein Kommunikationsstil gesehen. Zwei Drittel der Bundesbürger sind der Meinung, dass der CDU-Vorsitzende seine Äusserungen sorgfältiger abwägen sollte. Hintergrund ist seine Aussage im Zusammenhang mit der Flüchtlingspolitik über «Probleme im Stadtbild». 46 Prozent meinen, dass Merz damit ein wichtiges Thema angesprochen habe, 50 Prozent sind der Auffassung, es gebe dringendere Themen für den Kanzler. Zudem werfen 46 Prozent Merz vor, dass er mit seiner Äusserung Vorurteile gegenüber Flüchtlingen geschürt habe. Dies ist eine deutliche Abweichung von einer ZDF-Umfrage vom vergangenen Freitag, in der 63 Prozent angaben, dass Merz mit seiner Stadtbild-Aussage recht habe. Er hatte zuvor präzisiert, dass er damit nicht Menschen anderer Hautfarbe und Herkunft meine, sondern Menschen ohne dauerhaften Aufenthaltsstatus und Arbeit, die sich «auch nicht an unsere Regeln halten».

Gleichzeitig sinkt auch das Vertrauen in einen Wirtschaftsaufschwung auf einen neuen Tiefstwert. Zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) erwarten eine Verschlechterung der Lage - der schlechteste Wert seit Januar 2024. Nur 14 Prozent rechnen mit einer Verbesserung.

Bei der Frage nach der Parteienzustimmung liegt die AfD weiter mit 26 Prozent an der Spitze. CDU/CSU können sich leicht verbessern und erreichen 25 Prozent. Der Koalitionspartner SPD kommt nur noch auf 13 Prozent und liegt lediglich einen Prozentpunkt vor der Linken mit zwölf Prozent. Die Zustimmung für die Grünen liegt bei zwölf, für das BSW und die FDP jeweils bei drei Prozent.

(Reuters)