Die Einnahmen gingen um 0,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat zurück, wie das US-Handelsministerium am Dienstag mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten nur ein Minus von 0,7 Prozent auf dem Schirm, nach einem Rückgang von 0,1 Prozent im April. «Die schwachen Pkw-Verkaufszahlen haben das Gesamtergebnis deutlich belastet und so wurde die Konsensschätzung sogar noch unterschritten», erläuterte Helaba-Experte Ralf Umlauf.

Alles in allem dürften die Zahlen seiner Ansicht nach wohl dazu dienen, die Spekulationen auf zwei Senkungen der US-Leitzinsen im Jahresverlauf zu untermauern. Auf der Sitzung der Federal Reserve (Fed) am Mittwoch dürfte jedoch noch keine Lockerung beschlossen werden, meint der Ökonom. Die US-Notenbank soll Vollbeschäftigung sichern und für Preisstabilität sorgen.

Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank, liest aus den Einzelhandelsdaten heraus, dass die Dynamik der US-Konsumenten weiter nachlässt, die bisher das Wirtschaftswachstum massgeblich aufrechterhalten haben: «Unsere Prognose für das BIP-Wachstum im zweiten Quartal revidieren wir nach unten: von 2,7 Prozent auf nun 2,1 Prozent», sagt der Experte mit Blick auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) und fügt an: «Im positiven Bereich sind wir aktuell nur, da sich der Aussenhandel im April beruhigen konnte.» Für die Fed sei dieses Schwächesignal der privaten Haushalte wohl jedoch noch nicht genug, um die Zinsen weiter zu senken. Denn die geopolitische Lage biete zu wenig Sicherheit, um Preisstabilität unter einem niedrigeren Zinsniveau zu garantieren.

(Reuters)