Die Aktien von Swatch fallen am heutigen Mittwochmorgen kurz nach Börsenstart über 1,2 Prozent unter 130 Franken. Damit nähern sie sich erneut dem Jahrestief von Anfang April. Nach dem sogenannten «Liberation Day», an dem Donald Trump die Welt über US-Importzölle informierte, fielen die Swatch-Papiere auf ein 15-Jahres-Tief bei 120,30 Franken.  

Grund für die aktuellen Verluste ist eine Kurszielreduktion der US-Grossbank JPMorgan. Die für Swatch zuständige Analystin führt den Uhrenkonzern schon eine Weile auf der Verkaufsliste. Nun senkt sie das bereits tiefe Kursziel weiter: von 125 Franken auf 118 Franken. Sie setzt damit das tiefste Kursziel im Markt fest und impliziert ein zusätzliches Abwärtspotenzial von 10 Prozent.

Die Analystin hat ihre Prognose im Vorfeld der Halbjahreszahlen aktualisiert. Sie trage damit den Daten der Schweizer Uhrenexporte seit Jahresbeginn, den neuesten Branchentrends und den aktuellen Wechselkursentwicklungen Rechnung. Insgesamt erwartet sie schwache Ergebnisse für das erste Halbjahr mit einem Umsatzrückgang von 5 Prozent. Diese Annahme basiert auf den regionalen Exportdaten. 

Angesichts des Umsatzrückgangs und der negativen Auswirkungen der Wechselkurse gehe sie von einem erheblichen Druck auf die Margen aus. Für das gesamte Geschäftsjahr 2025 senkt sie ihre EBIT-Prognosen um 36 Prozent, für 2026 um 12 Prozent und für die folgenden Jahre um 6-7 Prozent. Angesichts der voraussichtlich schwachen Zahlen und der zu erwartenden sehr starken negativen Gewinnrevisionen setzt sie Swatch zudem auf die «Negative Catalyst Watch» für das Halbjahresupdate.

Mit dieser Einschätzung ist sie nicht allein: Elf von 23 Experten empfehlen die Swatch-Papiere zum Verkauf, elf weitere zum Halten. Nur ein Analyst traut den Aktien etwas zu und rät zum Kauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt jedoch 145 Franken - ein Aufwärtspotenzial von 13 Prozent.

(AWP/cash)