Fehlender Mut kann man der Tech-Investorin Cathie Wood nicht vorwerfen. Zwei Fonds ihrer Anlagegesellschaft Ark Investment Management kauften am Dienstag mehr als 800'000 Zoom-Aktien im Wert von 68 Millionen Dollar, wie aus den von Bloomberg zusammengestellten Handelsdaten hervorgeht. Dies war der erste Kauf von Aktien des Videokonferenzunternehmens durch Ark in den letzten drei Monaten. 

Zoom stürzte am Dienstag um 17 Prozent auf das Kursniveau vom Januar 2020, nachdem das Unternehmen seine jährliche Umsatzprognose gesenkt hatte. Das Unternehmen, das einst ein wichtiger Nutzniesser der Pandemie war, hat mit der "Normalisierung" der Arbeitswelt zu kämpfen. Die Rückkehr ins Büro vermindert die Nachfrage nach der Videokonferenzsoftware. So gab Zoom an, dass es schneller als erwartet Umsatzeinbussen bei Privatnutzern und kleinen Unternehmen verzeichnet. 

Die Aktie ist in diesem Jahr um 56 Prozent gefallen und hat den Aufschwung der Technologieaktien seit Mitte Juni verpasst. Die jüngsten Ergebnisse haben gezeigt, dass der Übergang von einem unverzichtbaren Tool aus der Covid-Ära zu einer Unternehmensplattform länger dauern wird als erwartet. 

Analysten teilen Optimismus von Cathie Wood

Ark ist der fünftgrösste Zoom-Aktionär und hielt laut Bloomberg-Daten Ende Juni rund 9,58 Millionen Aktien. Cathie Wood hat seit dem vierten Quartal 2020 in grossem Umfang Anteile an der Plattform erworben. Bloomberg-Daten zeigen auch, dass Ark entweder Optionen von Zoom besitzt oder besessen hat. 

Ark Investment Management hat seit Dezember fast die Hälfte seines verwalteten Vermögens verloren. Das Flaggschifffonds, der "Ark Innovation ETF (Exchange Traded Funds)", ist diesjährig wegen der starken Korrektur bei Wachstumsaktien um 54 Prozent eingebrochen. Wood musste Ende Juli mit dem "Ark Transparency ETF" zum ersten Mal überhaupt einen ihrer börsengehandelten Fonds schliessen.

Cathie Wood ist mit ihrem Optimismus für die Zoom-Aktie nicht allein. Die Analysten von Morgan Stanley halten weiterhin an ihrer Übergewichtung für den Titel fest und begründeten ihre Zuversicht mit den Bewertungen, der Fähigkeit des Unternehmens, die Plattform auszubauen, und den Expansions-Möglichkeiten ausserhalb der USA. 

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