Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel zum Vormonat um 1,0 Punkte auf 54,8 Punkte, wie die Marktforscher am Freitag in London nach einer zweiten Umfragerunde mitteilten. In einer ersten Erhebung waren noch 54,9 Punkte ermittelt worden. Analysten hatten im Schnitt mit einer Bestätigung der Erstschätzung gerechnet.

Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor trübte sich ebenfalls etwas stärker als zunächst ermittelt ein. Mit 56,1 Punkten liegt der Wert jedoch deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Laut Daten vom Mittwoch war der entsprechende Indikator für die Industrie um 0,9 Punkte auf 54,6 Zähler gefallen, was der tiefste Stand seit eineinhalb Jahren ist.

Experten von S&P Global werteten die Stimmungsdaten trotz des Dämpfers als weiter robust. Gestützt werde das Wachstum durch die zusätzlichen Lockerungen der Corona-Beschränkungen, die vor allem den Dienstleistungssektor stützen. Im Vormonat hatte der Indikator den höchsten Wert seit September erreicht.

"Allerdings scheinen die Abwärtsrisiken für die kommenden Monate eher zugenommen zu haben", kommentierte S&P Global-Chefvolkswirt Chris Williamson. "So wurde die Industrie nach wie vor in besorgniserregender Weise von Lieferengpässen gebremst, und Unternehmen als auch private Haushalte wurden durch steigende Kosten belastet." Der Krieg in der Ukraine sorgt für anhaltende Probleme bei den Lieferketten und führt zu steigenden Energiepreisen. Hinzu kommt die harte Corona-Politik in China.

In Italien trübte sich die Stimmung im Dienstleistungssektor überraschend deutlich ein. Der spanische Indikator gab weniger stark nach als erwartet. In beiden Ländern wird keine Erstschätzung durchgeführt. In Deutschland wurde das Ergebnis aus der Erstschätzung merklich und in Frankreich leicht nach unten revidiert.

(AWP)