Die Aktie von Stadler Rail ist zuletzt zwar wieder etwas von ihrem Jahreshoch von Ende Januar bei knapp 48 Franken zurückgefallen. Allerdings kann sich die Bilanz seit Jahresbeginn mit einem Kursplus von gut 11 Prozent noch immer sehen lassen. Es macht ganz den Anschein, als ob der Turnaround unter Firmenpatron Peter Spuhler endlich greifen würde.

Dennoch hält sich die Begeisterung gerade bei J.P. Morgan in Grenzen. In einer 54 Seiten starken Unternehmensstudie nimmt die US-Investmentbank die Mitverfolgung der Stadler-Rail-Aktie bloss mit "Neutral" und einem Kursziel von 46 Franken auf.

Zweifacher Tritt ans Schienbein von Peter Spuhler

Dank randvollen Auftragsbüchern trauen die Studienautoren dem Schienenfahrzeughersteller aus dem thurgauischen Bussnang über die nächsten Jahre ein jährliches Gewinnwachstum in Höhe von 28 Prozent bei einem jährlichen Umsatzwachstum in Höhe von immerhin 13 Prozent zu.

Was die Management-Leistung anbetrifft, finden die Experten hingegen keine wohlwollenden Worte. Ganz im Gegenteil: Aufgrund des eher enttäuschenden Leistungsausweises seit dem Börsengang sind sie eher etwas skeptisch, dass Stadler Rail die Auftragsbücher reibungslos abarbeiten und in Umsätze und Gewinne ummünzen kann.

Damals mit dem Börsengang betraute UBS deutlich optimistischer

Und als ob dieser Tritt ans Schienbein von Firmenpatron Peter Spuhler alleine nicht schon reichen würde, legen die Studienautoren Anlegern auch gleich noch die Aktie des Erzrivalen Alstom ans Herz.

Als Mitverantwortliche des Börsengangs vom April 2019 sieht die UBS die Lage bei Stadler Rail allerdings etwas anders. Keine zwei Wochen ist es her, dass die grösste Schweizer Bank die Aktie mit einem Kursziel von 52 (zuvor 42,50) Franken von "Neutral" auf "Buy" heraufstufte (cash berichtete).

Die UBS räumt zwar ein, dass auf kurze Sicht noch einmal mit Ergebnisenttäuschungen zu rechnen ist. Allerdings geht man bei der Grossbank ab der zweiten Jahreshälfte von einer Erholung des freien Cashflows und damit von steigenden Kursnotierungen aus.

Einen ersten Vorgeschmack darauf, welche dieser beiden Banken mit ihrer Einschätzung denn nun richtig liegt, verspricht die Jahresergebnisveröffentlichung vom 11. März. Fast noch wichtiger als der Zahlenkranz dürften bei dieser Gelegenheit die zukunftsgerichteten Aussagen sein. Alstom hat das Jahresergebnis übrigens schon vorgelegt und konnte damit insgesamt positiv überraschen.