Der weltgrößte Paketdienst UPS hat wegen der Folgen eines Tarifstreits und lahmender Geschäfte seinen Ausblick deutlich gesenkt. UPS erwarte nun nur noch einen Jahresumsatz von 93 Milliarden und nicht mehr von 97 Milliarden Dollar, die operative Gewinnmarge werde bei 11,8 Prozent und nicht 12,8 Prozent liegen, teilte der US-Konzern am Dienstag mit. Im zweiten Quartal musste UPS Federn lassen - unter anderem wegen der Flaute im Asien-Geschäft. Konkurrent DHL Group hatte ebenfalls über Rückgänge im Frachtgeschäft rund um China berichtet.

UPS hatte sich nach langen Verhandlungen Ende Juli mit der Gewerkschaft Teamsters auf einen neuen Tarifvertrag für rund 340.000 US-Beschäftigte verständigt. Zuvor hätten viele Kunden einen Bogen um den Dienstleister gemacht, da sie fürchteten, dass ihre Pakete sich durch mögliche Streiks verspäten könnten, sagte UPS-Chefin Carol Tome. Zeitweise seien es eine Million Pakete am Tag gewesen, rund 200 Millionen Dollar Umsatz seien verloren gegangen. Die Pakete wurden beim Konkurrenten FedEx oder der US-Post aufgegeben. Aber auch im Tagesgeschäft abseits des Heimatmarkts musste UPS Abstriche machen. Im internationalen Geschäft brach der Umsatz im zweiten Quartal um 13 Prozent ein - getrieben durch sinkende Volumina und ein schwaches Asien-Geschäft, wie UPS einräumte.

Im August soll nun endgültig Klarheit über das Ende des Tarifstreits herrschen. Bis zum 22. August laufen Abstimmungen der Beschäftigten. Die Übereinkunft umfasst Lohnerhöhungen, einen zusätzlichen Urlaubstag - und den Einbau von Klimaanlagen in neue UPS-Lieferfahrzeuge. Die UPS-Aktien gaben am Dienstag gut ein Prozent nach. 

(Reuters)