«Ich schlage sicherlich keine Alarmglocken. Der Punkt ist, dass die Dinge teuer sind», sagte Howard Marks, der Co-Chairman von Oaktree Capital Management, am Mittwoch in einem Interview mit Bloomberg TV.

Marks erinnerte daran, dass es inzwischen 16 Jahre her sei, seit Investoren zuletzt eine «ernsthafte Marktkorrektur» erlebt hätten. Die aktuelle Lage erinnere ihn an die späten 1990er-Jahre, als Technologieaktien stark im Fokus standen und der damalige Fed-Chef Alan Greenspan vor «irrationaler Überschwänglichkeit» warnte. Gleichwohl sei der Markt auch danach noch mehrere Jahre gestiegen, bevor die Technologieblase schliesslich platzte, betonte Marks.

«Die Leute haben die Gewohnheit verloren, über Marktkorrekturen nachzudenken», sagte Marks und wies darauf hin, dass eine «Rückkehr zum Mittelwert sehr wahrscheinlich» sei. Einige Technologieaktien seien im historischen Vergleich «ziemlich hoch bewertet».

Bewertungen begründen

Der Aktienmarkt habe seit Donald Trumps Ankündigung von Zöllen im April eine «Erholungsrally» erlebt, betonte Marks in einem Memo, das letzte Woche veröffentlicht wurde. Aber es müsse eine Begründung für die hohen Bewertungen geben.

Ein Indikator, der die Gesamtmarktkapitalisierung der US-Aktien im Verhältnis zum US-BIP betrachtet, befindet sich ebenfalls auf einem Allzeithoch. Da viele Unternehmen durch Buyouts von der Börse genommen wurden und andere länger mit dem Börsengang warten, könnte dieser Indikator noch beunruhigender sein, als es den Anschein hat, so Marks.

«Jetzt ist es an der Zeit, Ihr Portfolio etwas sicherer zu gestalten. Eine Möglichkeit hierfür ist die Investition in Unternehmensanleihen statt in Aktien», sagte er im Interview. Zwar seien die Anleihen-Spreads eng, aber die Anlage sei immer noch defensiver als Aktien.

Auf die Frage, ob die USA noch immer für defensive Anlagen geeignet seien, sagte Marks, das Land sei wie «ein tolles Auto zu einem hohen Preis».

In anderen Teilen der Welt gebe es nicht dieselbe Dynamik oder ein ideales regulatorisches Umfeld. Die USA seien nach wie vor der beste Ort der Welt für Anlagen, auch wenn sich das fundamentale Investment-Umfeld «etwas verschlechtert» habe, sagte er.

(Bloomberg/cash)