Am US-Anleihemarkt deutet die Zinsentwicklung weiter nach oben. Am Donnerstag markierte die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen mit 4,49 Prozent einen neuen Höchststand seit dem Jahr 2007. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) fiel im Gegenzug um 0,82 Prozent auf 108,33 Punkte.

Zinsauftrieb kommt einmal mehr seitens der Geldpolitik. Zwar nähern sich derzeit viele grosse Notenbanken dem Zinsplateau an, weitere Straffungen sind aber nicht auszuschliessen. Am Mittwochabend beliess die US-Zentralbank Fed ihren Leitzins unverändert, deutete aber die Möglichkeit zumindest einer weiteren Straffung in diesem Jahr an.

Am Donnerstag folgten zahlreiche Notenbanken entweder mit weiteren Zinsstraffungen (Norwegen, Schweden) oder Andeutungen, dass es mit den Zinsen weiter nach oben gehen könnte (Grossbritannien, Schweiz). Die Türkei hob ihren Leitzins aufgrund der dort sehr hohen Inflation abermals kräftig an.

Hinzu kamen robuste Daten vom US-Arbeitsmarkt. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe - ein Frühindikator für den Jobmarkt - gingen auf bereits niedrigem Niveau zurück. Die US-Wirtschaft zeigt sich entgegen den Erwartungen vieler Experten bisher robust. Von einem allseits befürchteten wirtschaftlichem Abschwung ist derzeit kaum etwas zu sehen.

(AWP)