Im Mai kamen 339'000 neue Jobs ausserhalb der Landwirtschaft hinzu, wie die Regierung in Washington am Freitag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten im Schnitt mit einem Plus von 196'000 gerechnet. Zudem wurde der Wert für den Jobaufbau im April revidiert - und zwar auf 294'000 von ursprünglich gemeldeten 253'000 Stellen.

Damit hat die Anzahl der neu geschaffenen Stellen in den letzten 14 Monaten besser abgeschnitten, als dies von den Ökonomen an Wall Street erwartet wurde. 

Das meinen die Ökonomen zu den Arbeitsmarktdaten: 

Ralf Umlauf, Heleba 

"Die Beschäftigungsdynamik ist weiterhin sehr hoch und die Arbeitslosenquote niedrig, obwohl diese deutlich zugelegt hat. Insgesamt dürfte es diejenigen Fed-Vertreter bestärken, die es bisher vermieden haben, das Ende des Zinszyklus auszurufen. Zwar gibt es Hinweise auf eine Pause der Fed im Juni, ausgemachte Sache ist dies aber nicht. Zudem bleibt das Risiko einer Erhöhung im Juli oder danach."

Bastian Hepperle, Hauck Aufhäuser Lampe

"Der US-Arbeitsmarkt sendet weiterhin kaum Abkühlungssignale, da gilt es genau hinzugucken. Beschäftigungszuwachs und Lohndruck werden für den Geschmack der Fed noch immer zu hoch sein. Eigentlich müsste die Fed den Leitzins weiter erhöhen. Das bisherige Zinsstraffungsausmass, Wirkungsverzögerungen und schärfere Kreditvergabebedingungen deuten aber auf eine Zinspause hin."

Priya Misra, Leiterin festverzinsliche Anlage bei TD Securities

"Der starke Verfassung des US-Arbeitsmarktes könnte dazu führen, dass die Fed im Juni die Leitzinsen um 0,25 Prozent anheben wird." 

Die US-Notenbank Federal Reserve hat die Zinsen seit Anfang 2022 von nahe null auf die Spanne von 5,00 bis 5,25 Prozent angehoben, um die hohe Inflation einzudämmen und den heiss gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen. Zuletzt stieg trotz der konjunkturdämpfenden Zinsserie überraschend auch die Zahl der offenen Stellen, ein Mass für die Nachfrage nach Arbeitskräften. 

Die getrennt ermittelte Arbeitslosenquote stieg allerdings im Mai auf 3,7 von 3,4 Prozent im April. Experten hatten nur mit einem leichten Anstieg auf 3,5 Prozent gerechnet.

(cash/Bloomberg/Reuters)