Im vorigen Monat kamen 147.000 neue Jobs ausserhalb der Landwirtschaft hinzu, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der Regierung hervorgeht. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur einen Zuwachs von 110.000 neuen Stellen erwartet, nach aufwärts revidiert 144.000 (ursprünglich 139.000) im Mai. Die getrennt ermittelte Arbeitslosenquote sank überraschend auf 4,1 Prozent, nach 4,2 Prozent im Mai. Experten wurden auch hier auf dem falschen Fuss erwischt, da sie mit einem Anstieg auf 4,3 Prozent gerechnet hatten.

«Insgesamt geht der Arbeitsmarkt weiterhin nicht in die Knie trotz der Unsicherheit stiftenden Politik der US-Regierung», sagte Ökonom Bastian Hepperle von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank. Offensichtlich sei der Druck aber nicht so gross, dass Arbeitsplätze in grösserem Umfang abgebaut werden müssten. «Für die US-Notenbank Fed besteht aus ihrem Vollbeschäftigungsmandat heraus derzeit kein akuter Handlungsbedarf», so die Ansicht des Experten.

Die US-Notenbank Federal Reserve, die auch für Preisstabilität sorgen soll, hat den Arbeitsmarkt genau im Blick. Sie beliess den Leitzins zuletzt im Bereich von 4,25 bis 4,50 Prozent. Die Notenbank will laut Fed-Chef Jerome Powell mehr Klarheit darüber gewinnen, wie sich die von Zollerhöhungen geprägte Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump auf die Inflation und den Arbeitsmarkt auswirken wird. Der nächste Zinsentscheid steht am 30. Juli an.

(Reuters)