Die US-Konsumenten haben sich im März trotz der hartnäckig hohen Inflation recht ausgabefreudig gezeigt. Sie steigerten ihren Konsum um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Handelsministerium am Freitag mitteilte. Von Reuters befragte Volkswirte hatten lediglich mit 0,6 Prozent gerechnet, nach plus 0,8 Prozent im Februar. Der private Konsum ist ein Eckpfeiler der US-Wirtschaft, die zu Jahresbeginn ihr zuvor hohes Wachstumstempo verringert hat.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im ersten Quartal auf das Jahr hochgerechnet nur noch um 1,6 Prozent zu, nach 3,4 Prozent im Schlussquartal 2023. Die Notenbank, die am Mittwoch wieder über den Leitzins entscheidet, will mit einem straffen Kurs die Inflation eindämmen, ohne die Wirtschaft abzuwürgen. Sie hat zuletzt stillgehalten und den geldpolitischen Schlüsselzins in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent belassen. Die noch immer deutlich über dem Inflationsziel von zwei Prozent liegende Teuerung verhindert vorerst eine Zinswende.
Ein Inflationsmass, das die Währungshüter besonders beachten, bilden die persönlichen Ausgaben der Konsumenten. Dieser sogenannte PCE-Index stieg im März auf Jahressicht um 2,7 Prozent an, nach 2,5 Prozent im Februar. Klammert man die schwankungsanfälligen Nahrungsmittel- und Energiekosten aus, ergibt sich der von der Fed ebenfalls genau beobachtete PCE-Kernindex - mit einer Jahresteuerungsrate von 2,8 Prozent im März. Experten hatten einen Rückgang auf 2,7 Prozent erwartet, nach 2,8 Prozent im Februar. Die Daten bestärkten die Händler an den Terminmärkten in der Annahme, dass eine erste Zinssenkung im September zu erwarten sei.
(Reuters)