Die US-Eigenheimverkäufe sind angesichts hoher Hypothekenzinsen auf den niedrigsten Stand seit August 2010 gefallen. Der Eigenheimabsatz sank im Dezember um 1,0 Prozent zum Vormonat auf eine Jahresrate von 3,78 Millionen, wie der Immobilienmakler-Verband NAR am Freitag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hingegen hatten mit einer Stagnation bei 3,82 Millionen gerechnet. «Die Umsätze des vorigen Monats dürften ihren Tiefpunkt erreicht haben, bevor sie im neuen Jahr unweigerlich steigen», sagte Lawrence Yun, Chefökonom der NAR. Die Hypothekenzinsen seien deutlich niedriger als noch vor zwei Monaten und es werde erwartet, dass in den nächsten Monaten mehr Lagerbestände auf den Markt kommen.
Die Wiederverkäufe von Eigenheimen sanken im Gesamtjahr 2023 um 18,7 Prozent auf 4,09 Millionen Einheiten - und damit auf den niedrigsten Stand seit 1995. Der Preis für bestehende Häuser legte im Dezember im Mittel um 4,4 Prozent zum Vorjahresmonat auf 382'600 Dollar zu. Immobilien blieben durchschnittlich 29 Tage auf dem Markt. Ein Jahr zuvor lag der Schnitt noch bei 26 Tagen.
Im Zuge der Zinserhöhungen in den USA haben auch die Hypothekenkosten stark zugenommen. Die Zentralbank will die starke Teuerung eindämmen und hat dazu die Zinsen seit Anfang 2022 von nahe null auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent angehoben. Die US-Zentralbank, die stabile Preise und Vollbeschäftigung fördern soll, will die zuletzt auf 3,4 Prozent gestiegene Jahresteuerungsrate nachhaltig in Richtung ihres Zielwerts drücken. Sie tastete die Leitzinsen zuletzt mehrmals nicht an. An den Finanzmärkten wird erwartet, dass sie auch Ende des Monats noch stillhalten wird und im Frühjahr womöglich den ersten Schritt nach unten folgen lassen wird.
(Reuters)