Die Aktien des Zementherstellers Holcim verlieren 1,1 Prozent auf 40,8 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index (SMI) 1,2 Prozent höher steht. Mit einem Kursverlust von 11 Prozent seit Jahresbeginn ist Holcim die drittbeste Aktie seit Jahresbeginn.
Geht es nach Goldman Sachs, wird sich der Industrie-Titel in den nächsten zwölf Monaten gegen unten orientieren. Die US-Grossbank senkt das Rating für Holcim im Rahmen einer Branchenstudie von "Buy" auf "Sell" und reduziert das Kursziel von 58 auf 38 Franken.
Sie gingen von einem erheblichen Rückgang der Bauausgaben aus, schreiben die zuständigen Goldman-Analysten. Da sich die Aussichten auf einen Abschwung im Wohnungsbau konkretisierten, würden sie bei den europäischen Building Materials zunehmend vorsichtiger. Entsprechend senkten sie ihre EPS-Schätzungen für 2022 bis 2026 um durchschnittlich 19 Prozent. Gerade auch mit Blick auf Zement gingen sie von sinkenden Volumina und einer anhaltend hohen Belastung der Margen aus, begründen sie die Holcim-Abstufung.
Auch Jefferies wird für Holcim pessimistischer
Auch Jefferies warnte Anfang Woche davor, dass die Volatilität der Energiekosten und die makroökonomische Unsicherheit die Prognosen weiterhin belasten würden. Während sich die Preiserhöhungen fortsetzten, deute ein Rückgang der Mengen und eine anhaltende Kostendynamik darauf hin, dass der EBIT im dritten Quartal 2022 nur ein sehr begrenztes Wachstum aufweisen werde, schrieb Analystin Glynis Johnson.
Der Zementkonzern, der Ende Oktober die Zahlen zum dritten Quartal präsentieren wird, hat zuletzt den Umsatz und den Gewinn steigern können und die Erwartungen der Analysten auf allen Ebenen übertroffen. Die Ziele fürs Gesamtjahr 2022 schraubte die Firmenspitze mit den Halbjahreszahlen weiter nach oben.
(AWP/cash)