Steigende Anleiherenditen, die Erwartung von mindestens einer Covid-19-Impfstoff-Zulassung in diesem Jahr und das Potenzial einer sogenannten Blauen Welle bei den US-Wahlen im November: Diese Faktoren könnten dazu führen, dass die Technologierally – der Sektor gilt bislang als der grösste Börsengewinner der Pandemie – endet. Das schreibt ein Team um Goldman Sachs Direktoriumsmitglied Peter Oppenheimer in einer Notiz am Donnerstag.

Die Strategen reduzierten ihre Empfehlung für Technologieaktien auf "Neutral" und erhöhten Bank- und Autoaktien auf "Übergewichten". Sie senkten auch ihren Ausblick für Titel aus der Lebensmittel-, Getränke- und Tabakindustrie auf "Untergewichten".

"In den nächsten Monaten erwarten wir einige politische und wirtschaftliche Veränderungen, die eine vorübergehende Rotation unterstützen. Diese Rotationen können ziemlich gross sein", schreiben die Strategen. "Die säkularen Trends begünstigen aber nach wie vor Wachstums- oder wachstumsdefensive Aktien."

Tech-Aktien sind in diesem Jahr stark angestiegen, da Anleger auf die Beständigkeit ihrer Gewinne in der Corona-Krise setzen. Tech-Unternehmen profitieren vom Trend Home-Office, während die Banken mit den Rekordtiefzinsen kämpfen. Der Technologie-Index Nasdaq 100 ist seit Jahresbeginn um 37 Prozent gestiegen, verglichen mit einem Rückgang des Banken-Index S&P 500 Banks um 35 Prozent. 

"Der Bankensektor ist der empfindlichste Sektor für Zinsen und Wachstum. Trotz der niedrigen Renditen in den letzten Jahren glauben wir, dass dieser Sektor aussergewöhnlichen Wert bietet ", schreiben die Strategen. "Wir stufen Technologie herab, um unserer Erwartung einer kurzfristigen Rotation hin zu Value gerecht zu werden."

(Bloomberg/cash)