Es scheint, als hätten die Aktien des Biotechnologieunternehmens Idorsia nach Jahren rückläufiger oder stagnierender Kurse wieder ihren Aufwärtstrend gefunden. In den letzten vier Wochen konnte der Kurs um 39 Prozent zulegen. Am Mittwoch steigt die Aktie um 0,1 Prozent auf 2,38 Franken. Diese positive Entwicklung wird sicherlich auch CEO Jean-Paul Clozel freuen, der mit seiner Frau Martine knapp 26 Prozent der Aktien besitzt.

Der Grund für diesen Anstieg liegt nicht bei den erfreulichen Jahreszahlen, sondern bei einer Finanzspritze für das angeschlagene Biotechunternehmen. Wie bereits seit langem erwartet, hat Idorsia ein weiteres Lizenzabkommen abgeschlossen, für das eine Vorauszahlung von 350 Millionen Dollar geleistet wird. Dies wurde vom Unternehmen Ende Februar bekanntgegeben.

Gemäss der Mitteilung hat Idorsia eine globale Forschungs- und Entwicklungskooperation mit dem US-Unternehmen Viatris vereinbart. Das Abkommen sieht auch potenzielle Meilensteinzahlungen für die Entwicklung und Zulassung sowie bestimmte bedingte Zahlungen in Form von zusätzlichen Meilensteinzahlungen und gestaffelten Lizenzgebühren im mittleren einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich des jährlichen Nettoumsatzes vor.

Finanzierungsschritte weiterhin im Fokus

Das kann Morgan Stanley nicht nachhaltig überzeugen: Die US-Grossbank senkte am Mittwoch das Kursziel für Idorsia gleich von 4 auf neu 1 Franken. Die Einstufung bleibt weiterhin "Underweight". Das implizite Abwärtspotenzial beträgt damit 58 Prozent.

Die Analysten von Morgan Stanley sind mit ihrer negativen Einschätzung nicht allein. Von den von Bloomberg befragten Analysten empfehlen fünf den Verkauf der Aktien. Dem stehen fünf "Holds" und nur ein "Buy" gegenüber. Das durchschnittliche Kursziel liegt um 8 Prozent unter dem aktuellen Niveau.

Auch die Deutsche Bank empfiehlt den Verkauf der Aktie bei einem Kursziel von 1 Franken. Die Analysten sind der Meinung, dass das Schlafmittel Quviviq kaum eine Grundlage für ein nachhaltiges Geschäftsmodell bietet. Zudem wird auf Klarheit bezüglich der nächsten Finanzierungsschritte des Unternehmens gewartet, um eine Untergrenze für die Bewertung und ein beruhigendes Bild bezüglich des Verwässerungsrisikos zu erhalten. Weitere Informationen dazu werden voraussichtlich mit den kombinierten Ergebnissen zum vierten und ersten Quartals des Unternehmens, die am 25. April anstehen, bekanntgegeben.