Das Handelsdefizit der USA ist im November so stark gesunken wie seit fast 14 Jahren nicht mehr, da die nachlassende Inlandsnachfrage in Verbindung mit steigenden Kreditkosten die Importe drückte. Es brach um 21,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat auf 61,5 Milliarden Dollar ein, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Das war der grösste Rückgang seit Februar 2009, als die globale Finanzkrise für Turbulenzen sorgte.

Die Importe fielen um 6,4 Prozent auf 313,4 Milliarden Dollar. Auch die Exporte schrumpften, allerdings nur um 2,0 Prozent auf 251,9 Milliarden Dollar. Die USA importieren traditionell weit mehr als sie exportieren, wodurch es zu dem Defizit in der Handelsbilanz kommt. Der frühere US-Präsident Donald Trump wollte das ändern und hat beispielsweise Strafzölle auf chinesische Waren erhoben.

Zinsen führten zu Rückgang

Für den Rückgang des Defizits sorgten im November vor allem die steigenden Zinsen, durch die Kredite teurer werden, was wiederum die Nachfrage nach Importe dämpft. Die US-Notenbank hat im vergangenen Jahr ihren Leitzins von nahe Null auf eine Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent angehoben - den höchsten Wert seit Ende 2007. Sie will damit die Inflation in den Griff bekommen. In diesem Jahr dürften die Leitzinsen weiter steigen. Die höheren Zinsen haben dem Dollar Auftrieb gegeben, der im vergangenen Jahr gegenüber den Währungen der wichtigsten Handelspartner der Vereinigten Staaten um 5,4 Prozent aufgewertet hat. Das macht Importe billiger, verteuert aber die US-Exporte.