Die Zahl der Hypothekenanträge für den Erwerb von Wohneigentum in den USA ist in der vergangenen Woche auf den niedrigsten Stand seit fast drei Jahrzehnten gefallen. Ein Zeichen, dass der Immobilienmarkt unter dem jüngsten Anstieg der Kreditkosten leidet.

Der von der Mortgage Bankers Association ermittelte Index von Anträgen zum Kauf von Wohneigentum fiel um 5 Prozent auf 142 und damit auf den niedrigsten Stand seit 1995. Die Daten vom Mittwoch zeigten auch, dass der Zinssatz für eine 30-jährige Festhypothek in der Woche zum 18. August um 15 Basispunkte auf 7,31 Prozent gestiegen ist - der höchste Wert seit Ende 2000. Einschliesslich des Rückgangs der Refinanzierungsaktivitäten sank die Hypothekennachfrage insgesamt um 4,2 Prozent.

US-Anträge auf Hauskauf auf tiefstem Stand seit 1995.

US-Anträge auf Hauskauf auf tiefstem Stand seit 1995.

Quelle: Bloomberg

Die Kreditkosten sind in dieser Woche weiter angestiegen. Mortgage News Daily, das häufiger Aktualisierungen vornimmt, bezifferte den 30-jährigen Festzins am Dienstag auf fast 7,5 Prozent. Die Hypothekenzinsen orientieren sich an US-Staatsanleihen. Deren Renditen sind gestiegen, da die Händler zunehmend von einer robusten Wirtschaft ausgehen, die die Zinssätze länger hoch hält. Auch bestünden weiterhin Aufwärtsrisiken für die Inflation, was weitere Zinserhöhungen erforderlich machen könnte. 

Folglich treibt das auch die Hypothekenzinsen weiter in die Höhe und bildet zusammen mit den nach wie vor hohen Immobilienpreisen eine weitere Belastung für den Wohnungsmarkt, der in den letzten Monaten noch vielversprechend aussah. Mit Spannung wird daher die Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell Ende dieser Woche auf dem jährlichen Symposium der Zentralbank in Jackson Hole erwartet. Das Treffen könnte Aufschluss über weitere Zinsschritte geben. 

(Bloomberg)