Die Konsumstimmung in den USA hat sich im Juni überraschend eingetrübt. Das Barometer für die Verbraucherlaune sank auf 93,0 Punkte, nach 98,4 Zählern im Mai, wie das Forschungsinstitut Conference Board am Dienstag zu seiner Umfrage mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg auf 100,0 Zähler gerechnet. «Das Verbrauchervertrauen schwächte sich im Juni ab und machte fast die Hälfte der starken Zugewinne vom Mai zunichte», sagte Ökonomin Stephanie Guichard vom Conference Board. Sowohl die Einschätzung der Verbraucher zur aktuellen Lage als auch ihre Erwartungen für die Zukunft trugen zur Verschlechterung bei.

Inflation und hohe Preise blieben zwar auch im Juni wichtige Sorgen der Verbraucher, manche erwähnten jedoch auch eine nachlassende Inflation. Die Inflationserwartungen der Verbraucher mit Blick auf die kommenden zwölf Monate gingen etwas zurück: Die US-Bürger rechnen nunmehr mit einer Teuerungsrate von 6,0 Prozent. Im Mai hatten sie noch 6,4 Prozent und im April sogar 7,0 Prozent veranschlagt. Die US-Notenbank strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Sie hat den Leitzins zuletzt in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent belassen. Die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell wollen zunächst mehr Klarheit erhalten, wie sich die Zollpolitik auf die Preise auswirkt. Man sei vorerst gut positioniert, um vor einer Anpassung der Geldpolitik mehr über den wahrscheinlichen Verlauf der Wirtschaft zu erfahren, sagte Powell vor einem Kongressausschuss. 

(Reuters)