Wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Protokollen der Sitzung vom Dezember hervorgeht, sehen die Währungshüter als Folge ihrer straffen Zinspolitik im vorigen Jahr "erhebliche Fortschritte" beim Eindämmen des Preisauftriebs. Nun gelte es, den Kampf gegen die hohe Inflation und die Gefahr einer zu starken Konjunkturabschwächung auszutarieren.
Auf dem Weg zu einem noch stärker die Wirtschaft dämpfenden Kurs sind nach Ansicht der meisten Währungshüter "Flexibilität und Optionalität" gefragt: Dies lässt darauf schliessen, dass das Zinserhöhungstempo bei der Fed-Sitzung Anfang Februar gedrosselt werden könnte - auf einen Viertel-Prozentpunkt.
Die US-Zentralbank Federal Reserve hat den Leitzins im Dezember um einen halben Prozentpunkt angehoben - auf die neue Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. Zuvor hatte sie vier Mal in Folge noch grössere Zinsschritte von jeweils 0,75 Prozentpunkten vollzogen.
Inflations-Zielwert von 2 Prozent
Fed-Chef Jerome Powell signalisierte, dass angesichts des voraussichtlich weiter hohen Inflationsdrucks 2023 weitere Erhöhungen anstehen. Die Fed will die Inflation auf den Zielwert von 2,0 Prozent drücken. Zuletzt lag die Teuerungsrate mit 7,1 Prozent jedoch noch sehr weit darüber, auch wenn die Inflation seit Monaten auf dem Rückmarsch ist.
An den Terminmärkten wird damit gerechnet, dass die Zinsen in den kommenden Monaten noch um insgesamt einen halben Prozentpunkt angehoben werden, bevor die Notenbank eine Pause einlegt. Obwohl aus den Dezember-Protokollen hervorgeht, dass kein einziger Währungshüter für 2023 eine Zinssenkung auf dem Schirm hat, erwarten die Terminmärkte diese weiterhin für die zweite Jahreshälfte.
Die Fed-Oberen haben in ihrem Zinsausblick vom Dezember für Ende 2023 im Mittel ein Leitzinsniveau von 5,1 Prozent veranschlagt. Und der Chef des Fed-Bezirks Minneapolis, Neel Kashkari, will sogar erst ab einem Niveau von 5,4 Prozent eine Pause einlegen.
(Reuters)
2 Kommentare
"Wir sehen eine Diskrepanz zwischen der aggressiven
Rhetorik der Zentralbanken und den Massnahmen der
Regierungen. Die Geldpolitik tritt auf die Bremse, während
die Finanzpolitik versucht, die Auswirkungen steigender
Preise durch umfangreiche Ausschüttungen abzumildern."
«Wir stehen vor einem Boom in den
Kapitalinvestitionen»
Der Marktstratege und Historiker Russell Napier warnt vor
einer fünfzehn- bis zwanzigjährigen Phase mit strukturell
erhöhter Inflation.
"Die US-Notenbank Fed will die Inflation weiter entschlossen bekämpfen."
Hat jemand etwas anderes erwartet...?!?