Der Chef des Notenbankbezirks Atlanta verwies im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters darauf, dass Unternehmen aufgrund höherer Importzölle noch in diesem Jahr Preiserhöhungen planten und der Arbeitsmarkt weiterhin stabil sei. Er denke, es gebe «etwas Zeit und Raum», um die Entwicklung der Zölle und anderer geldpolitisch relevanter Debatten zu beobachten. Er geht davon aus, dass die Fed Ende 2025 lediglich eine Zinssenkung um einen Viertelprozentpunkt beschliessen muss.
Zwei Fed-Direktoren hatten zuletzt laut über eine mögliche Zinssenkung bereits im Juli nachgedacht. Zudem drängt US-Präsident Donald Trump die unabhängige Notenbank immer wieder, die Zinsschraube spürbar zu lockern. Bostic mahnt allerdings zur Vorsicht. Der Arbeitsmarkt zeige kaum Anzeichen einer Abschwächung, während die Inflation weiterhin ein Risiko darstelle: «Mich beunruhigt mehr, was passiert, wenn wir unser Zwei-Prozent-Ziel nicht erreichen. Deshalb bin ich bereit, diese restriktive Haltung länger beizubehalten, nur um ganz sicherzugehen», sagte Bostic und verwies auf den Leitzins von 4,25 bis 4,5 Prozent, den die Fed seit Dezember zur Eindämmung der Inflation beibehält. «Ich gehe davon aus, dass wir im letzten Jahresquartal genug wissen, um handeln zu können.»
(Reuters)