Die Chefin des Regionalbezirks Cleveland, Loretta Mester, sagte am Donnerstag dem Sender CNBC, sie müsse mehr Beweise dafür sehen, dass die Inflation auf dem Weg zurück zum Zwei-Prozent-Ziel der Zentralbank sei. Die Fed sei in einer «guten Position», um zu beobachten, wie sich dieser Fortschritt entfalte. Sie sehe keine Anzeichen dafür, dass die Wirtschaft «von einer Klippe stürzt».

Ausserdem bestehe die Frage für die Entscheidungsträger nicht darin, die Zinsen zu senken - viele Anleger erwarten, dass die Fed im Frühjahr damit beginnen wird -, sondern darin, wie lange sie eine restriktive Haltung beibehalten oder die Zinsen bei Bedarf möglicherweise erhöhen sollte.

Fed-Direktorin Lisa Cook hält derweil eine weiche Landung der US-Wirtschaft für möglich. «Ich glaube, dass eine 'weiche Landung' möglich ist, mit anhaltender Desinflation und einem starken Arbeitsmarkt, aber sie ist nicht sicher», sagte Cook in einer Rede, die sie für eine Konferenz der San Francisco Fed über die asiatische Wirtschaftspolitik vorbereitet hat. «Ich sehe die Risiken als zweiseitig an, so dass wir das Risiko einer nicht ausreichenden Straffung gegen das Risiko einer zu starken Straffung abwägen müssen.»

Der Inflationsdruck in den USA hat im Oktober spürbar nachgelassen. Die Teuerungsrate sank auf 3,2 Prozent von 3,7 Prozent im September. Für die US-Notenbank Federal Reserve sind die Verbraucherpreise eine wichtige Orientierungsmarke beim Abstecken ihres Zinskurses.

Sie will die Teuerungsrate auf die Zielmarke von zwei Prozent drücken und hielt nach einer Erhöhungsserie die Zinsen zuletzt auf zwei Sitzungen in Folge in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent stabil. An den Terminmärkten wird die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Erhöhung mit knapp zehn Prozent nunmehr sehr gering eingeschätzt. Zudem wird erwartet, dass es ab Mai zu Zinssenkungen kommen dürfte.

(Reuters)