Die Präsidentin der Fed-Regionalbank von San Francisco verwies am Montag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters auf zunehmende Anzeichen einer Abschwächung des US-Arbeitsmarktes und ein Ausbleiben von Hinweisen auf eine zollbedingte Inflation. Sie sei bereit gewesen, einen weiteren Zyklus abzuwarten, sagte Daly mit Blick auf die Entscheidung der Fed in der vergangenen Woche, die Leitzinsen in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent zu belassen. «Aber ich kann nicht ewig warten.» Präsident Donald Trump hat von der Fed mit Nachdruck eine Zinssenkung verlangt.

Die von den Währungshütern im Juni für 2025 in Aussicht gestellten zwei Zinssenkungen um je einen viertel Prozentpunkt schienen nach wie vor ein angemessenes Mass an Neuausrichtung zu sein, sagte Daly. Jede künftige Sitzung sei offen für eine mögliche Zinsanpassung. Sollte die Inflation anziehen, könne es jedoch auch weniger als zwei Zinsschritte geben. «Ich halte es jedoch für wahrscheinlicher, dass wir mehr als zwei vornehmen müssen», sagte sie. Dies wäre der Fall, wenn sich der Arbeitsmarkt weiter abschwäche, die Inflation jedoch nicht anziehe. Vor der nächsten Zinssitzung im September stünden jedoch noch mehrere Konjunkturdaten zur Veröffentlichung an.

(Reuters)