«Ich werde dafür sorgen, dass Zehntausende junge Menschen in vorderster Linie für unsere Klimaresilienz und die Zukunft der sauberen Energie arbeiten», sagte US-Präsident Joe Biden am Montag in einer Rede in Virginia. Die Ankündigung bildet den Auftakt zu einer Woche, in der Biden die Errungenschaften seiner Regierung beim Umweltschutz unterstreichen will. Jüngere US-Bürger sind eine zentrale Wählergruppe für die Demokraten bei den Kongress- und Präsidentschaftswahlen Anfang November. Sie zeigen sich eher besorgt über den Klimawandel als ältere Amerikaner.

Zwar haben die USA eine höhere Wohneigentumsquote als etwa Deutschland und damit im Verhältnis mehr Dächer in Einzelbesitz. Jedoch gelten Solaranlagen oft als unerschwinglich wegen der Anfangsinvestitionen. Bei den von Biden angekündigten Zuschüssen sollen 40 Prozent der Gelder einkommensschwachen Regionen zugutekommen. Zu den Empfängern gehören auch Projekte für die Haushalte der Ureinwohner. Die sieben Milliarden Dollar für das Programm stammen aus Bidens «Inflationsbekämpfungsgesetz» von 2022. Sie sollen die Schaffung von 200.000 Arbeitsplätzen ermöglichen und teilnehmenden Haushalten etwa 400 Dollar im Jahr einsparen.

Biden gab zudem bekannt, dass nun Bewerbungen für das American Climate Corps angenommen würden. Das Programm soll nach dem Willen der Regierung junge Menschen für die Arbeit in der Klimabranche vorbereiten. Über ClimateCorps.gov können sich Interessierte für 2000 offene Stellen in 36 Bundesstaaten sowie dem Regierungsbezirk Washington D.C. und Puerto Rico bewerben. Das Klimakorps soll ab Juni über 20.000 junge Menschen etwa für die Installation von Solarmodulen oder die Wiederherstellung von Ökosystemen ausbilden.

Der internationale Schwerpunkt zum Tag der Erde lag in diesem Jahr auf Plastikmüll. Die Bundesregierung wies auf ihrer Website auf das geplante weltweite Plastikabkommen hin, dessen vierte Verhandlungsrunde vom 23. bis 29. April in Ottawa stattfindet. Der Bundestag soll sich am Freitag mit der als «Solarpaket» bezeichneten Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes befassen. Damit soll der Zubau auf dem Dach erleichtert, Mieterstrom vereinfacht und gemeinschaftliche Gebäudeversorgung ermöglicht werden. Zudem soll die Nutzung von Steckersolargeräten - so genannten Balkonkraftwerken - erleichtert werden.

(Reuters)