Sichere Anlagen wie US-Staatsanleihen sind am Mittwoch stark gefragt. Auslöser war die schlechte Stimmung an den Aktienmärkten. Vor allem die Werte europäischer Banken, allen voran der Schweizer Grossbank Credit Suisse, standen unter Druck. Der Terminkontrakt für zehnjährige US-Anleihen (T-Note-Future) stieg um 1,15 Prozent auf 115,17 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere fiel im Gegenzug deutlich auf 3,47 Prozent.

Nach einer Erholung am Dienstag trübte sich die Stimmung an den Aktienmärkten zur Wochenmitte wieder erheblich ein. Marktteilnehmer verwiesen auf schlechte Nachrichten von der seit längerem in den Schlagzeilen stehenden Schweizer Grossbank Credit Suisse . Der Chairman der saudischen National Bank, Ammar Abdul Wahed Al Khudairy, schloss in einem Interview mit dem Fernsehsender Bloomberg TV zusätzliche Unterstützung aus. Die Bank ist Grossaktionär der Credit Suisse.

Die Meldung traf auf eine ohnehin angespannte Marktstimmung. Bis zum Dienstag hatten erhebliche Turbulenzen im US-Bankensektor für grosse Unsicherheit an den Börsen gesorgt. Hintergrund sind Probleme mehrerer regional tätiger Institute, die vornehmlich im Technologiesektor aktiv sind. Prominentester Fall ist die Silicon Valley Bank (SVB), deren Kundeneinlagen die US-Regierung am Wochenende garantiert hat.

An den Interbankenmärkten wurden die Zinserwartungen an die grossen Notenbanken wieder nach unten geschraubt. Wie die Währungshüter tatsächlich reagieren werden, ist allerdings offen. Am Donnerstag will die Europäische Zentralbank (EZB) nach bisheriger Planung ihren Inflationskampf mit einer weiteren deutlichen Zinsanhebung fortsetzen. Etwa eine Woche später folgt die US-Zentralbank Federal Reserve, die eigentlich auch Signale für eine weitere Straffung gesendet hat.

(AWP)