Drei Jahre in Folge haben Anleger immer neue Gelder in den Aktienmarkt gepumpt. Dieser Zustrom ebbt laut Bank of America nun ab. Stratege Michael Hartnett von der Bank of America verwies in einer am Freitag vorgelegten Analyse auf Datenbelege dafür, dass Anleger von den Börsen sowohl in Geldmarktfonds als auch in Anleihen umschichten.

Vom Aktienmarkt wurden in der Woche bis 24. Mai laut Daten von EPFR Global 3,9 Milliarden Dollar abgezogen. Mit dem dritten Wochenabfluss in Folge wurde der gesamte Zufluss, den es im bisherigen Jahresverlauf im Anlagesegment gab, aufgezehrt.

In Geldmarktfonds haben Anleger in diesem Jahr bisher rund 756 Milliarden Dollar gesteckt, so viel Geld wie seit 2020 nicht mehr. Stratege Hartnett rechnet für Ende Juni “mit einer weiteren Welle der Risikoscheu”, da die Effekte der bisherigen geldpolitischen Straffung der US-Notenbank zunehmend auf die Wirtschaft durchschlagen.

In den ersten vier Monaten des Jahres hatte das US-Börsenbarometer S&P 500 mehr als 8 Prozent zugelegt. Im Mai kam die Rally ins Stocken angesichts der Sorge vor einem Zahlungsausfall der USA und einer Rezession.

In den letzten drei Jahren verzeichneten Aktienfonds Zuflüsse von 175 Milliarden Dollar, 949 Milliarden Dollar beziehungsweise 182 Milliarden Dollar, wie Hartnett anmerkt.

Hartnett hatte den Aktieneinbruch im letzten Jahr richtig vorausgesagt. Er hat empfohlen, den S&P 500 bei 4200 Punkten zu verkaufen.

(Bloomberg)