Die Zahl der geplanten Kündigungen sank im Vergleich zum Vormonat um 53 Prozent auf 71.321, wie die Personalberatung Challenger, Gray & Christmas am Donnerstag mitteilte. Allerdings waren dies immer noch 24 Prozent mehr als im Vorjahresmonat und der höchste November-Wert seit 2022.

«Sinkende Entlassungspläne im vergangenen Monat sind sicherlich ein positives Zeichen», sagte Andrew Challenger, Vizepräsident von Challenger, Gray & Christmas. Die Zurückhaltung bei Neueinstellungen zeige jedoch die anhaltende Verunsicherung der Unternehmen.

Seit Jahresbeginn haben Arbeitgeber rund 1,171 Millionen Stellenstreichungen angekündigt. Das sind 54 Prozent mehr als in den ersten elf Monaten des Jahres 2024. Demgegenüber stehen lediglich 497.151 geplante Neueinstellungen, der niedrigste Wert für diesen Zeitraum seit 2010. Zur Stagnation tragen Experten zufolge auch ein geringeres Arbeitskräfteangebot infolge der reduzierten Einwanderung sowie der zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) bei, der vor allem Einstiegspositionen trifft.

Im November waren vor allem Telekommunikationsanbieter, Technologiefirmen und fleischverarbeitende Betriebe von den Kürzungen betroffen. Als Hauptgrund für die geplanten Entlassungen wurde Restrukturierung genannt. Der Einsatz von KI wurde für 6280 der angekündigten Entlassungen verantwortlich gemacht. Seit Jahresbeginn beläuft sich diese Zahl auf 54.694.

Die Daten dürften der Notenbank Federal Reserve eine Orientierungshilfe beim Abstecken des geldpolitischen Kurses geben. Der Grund: Die amtlichen Arbeitsmarktberichte kommen wegen des langen Shutdowns der Regierungsgeschäfte verzögert. So soll der offizielle Arbeitsmarktbericht für November erst am 16. Dezember veröffentlicht werden - nach der nächsten Zinsentscheidung am 10. Dezember. Die Fed, die Vollbeschäftigung fördern und Preisstabilität sichern soll, hat den Leitzins zuletzt zweimal in Folge gesenkt. Er liegt jetzt in einer Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent. Viele Ökonomen rechnen angesichts des schwächeren Arbeitsmarktes kommende Woche mit einer weiteren Senkung um einen viertel Prozentpunkt.

(Reuters)