Es gebe zwar Anzeichen dafür, dass die Inflation zurückgehe, betonte der Chef des Notenbank-Bezirks Minneapolis am Donnerstag. Doch erweise sie sich bislang als "verdammt hartnäckig". Dies bedeute, dass die Zentralbank Federal Reserve den Kampf gegen die Teuerung über einen längeren Zeitraum fortführen müsse.

Jüngste Wirtschaftsdaten aus den USA haben die Finanzmärkte in der Erwartung einer Zinspause der Notenbank bestärkt. An den US-Terminmärkten wird zudem darauf spekuliert, dass bereits im September eine Zinssenkung folgen dürfte.

Der heiss gelaufene Arbeitsmarkt zeigt Abkühlungstendenzen, da die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe spürbar steigt. Sie liegt mit 264.000 schon nahe der kritischen Marke von 270.000. Diese gilt als Kipp-Punkt, der eine Eintrübung des Arbeitsmarkts signalisiert.

Die Entwicklung am Jobmarkt entscheidet neben der Inflation mit darüber, wie die Fed geldpolitisch agiert. Sie hat die Zinsen seit Anfang 2022 von nahe null auf eine Spanne von 5,00 bis 5,25 Prozent angehoben, um den Preisauftrieb einzudämmen und den Arbeitsmarkt abzukühlen.

Sie hält sich die Option einer Zinspause offen. Diese ist auch deshalb wahrscheinlicher geworden, weil sich der Inflationsdruck zuletzt überraschend weiter abgeschwächt hat. Jüngst hat der Chef des Notenbankbezirks New York, John Williams, bereits darauf hingewiesen, dass es nur geringe Aussichten gebe, dass die Fed dieses Jahr die Zinsen bereits wieder senke.

(Reuters)