Die Teuerungsrate liege noch immer über dem Notenbankziel von zwei Prozent, sagte der Chef des Notenbankbezirks Atlanta am Montag. Die Zentralbank müsse aber sichergehen, dass sie die Inflation «wirklich» unter Kontrolle habe. Die geldpolitische Linie müsse daher straff bleiben, auch wenn zwei Zinssenkungen um jeweils einen Viertelprozentpunkt aus seiner Sicht in diesem Jahr möglich seien.

Die Fed hat die Leitzinsen seit Anfang 2022 von nahe null auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent erhöht. Zuletzt hielten die Währungshüter drei Mal in Folge still. Auch Ende des Monats dürfte die Fed der Erwartung der Investoren zufolge pausieren. Für März wird an den Terminmärkten allerdings mit einer Zinssenkung um einen Viertelprozentpunkt gerechnet.

Mehrere Währungshüter haben zuletzt versucht, die Euphorie an den Finanzmärkten zu dämpfen. Bostics Kollegin Lorie Logan aus Dallas betonte jüngst, dass auch eine Zinserhöhung noch nicht vom Tisch sei. «Wenn wir die Finanzierungskonditionen nicht ausreichend straff halten, besteht die Gefahr, dass die Inflation wieder ansteigt und die von uns erzielten Fortschritte zunichte macht», sagte Logan am Wochenende in San Antonio im US-Bundesstaat Texas.

Sie verwies darauf, dass die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe von etwa 5 Prozent Mitte Oktober auf derzeit etwa 4 Prozent gesunken sei. Dies könne den Weg für eine Belebung der Nachfrage ebnen, womit Fortschritte bei der Inflation zunichtegemacht würden. Am Donnerstag stehen die US-Verbraucherpreisdaten für Dezember an. Von Reuters befragte Experten erwarten, dass die Inflationsrate auf 3,2 von 3,1 Prozent im November ansteigen wird.

(Reuters)