Dies geht aus den Protokollen der Sitzung von Ende Juli hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurden. Dabei hatte die Fed zwar einstimmig eine Zinserhöhung beschlossen. Doch einige Teilnehmer hatten dabei einer Zinspause das Wort geredet. Bei der Diskussion, ob die Zinszügel nach der Juli-Sitzung weiter angezogen werden sollten oder nicht, wurden unterschiedliche Argumente vorgebracht. Die meisten Teilnehmer sahen dabei die Inflation als Hauptrisiko, das eine weitere Straffung erfordern könnte. Doch warnende Stimmen betonten, dass potenzielle Gefahren wie Konjunkturschwäche und steigende Arbeitslosigkeit in die Risikobewertung einzubeziehen seien.

"Dazu gehörte auch die Möglichkeit, dass die makroökonomischen Auswirkungen der Verschärfung der Finanzierungsbedingungen seit Anfang vorigen Jahres grösser ausfallen könnten als erwartet", heisst es in den Fed-Mitschriften aus dem für die Zinspolitik zuständigen Offenmarktausschuss. Die Fed-Oberen stimmten allerdings darin überein, dass das Mass an Unsicherheit weiterhin hoch sei. Künftige Zinsentscheidungen sollten vom Gesamtbild der eingehenden Daten abhängig gemacht werden.

Die Fed hatte den Leitzins auf der Juli-Sitzung um einen viertel Prozentpunkt angehoben - auf die Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Es war bereits der elfte Zinsschritt nach oben seit Anfang 2022, mit dem sich die Notenbank gegen die Inflation stemmt. Laut Zentralbank-Chef Jerome Powell ist im September durchaus eine weitere Anhebung drin, wenn die Datenlage es erfordern sollte. Allerdings sei auch eine Pause denkbar. Die Verbraucherpreise stiegen im Juli um 3,2 Prozent nach 3,0 Prozent im Juni. Experten hatten allerdings einen etwas stärkeren Anstieg auf 3,3 Prozent auf dem Zettel.

(Reuters)