"Ich sehe keinen wirklich zwingenden Grund, eine Pause einzulegen", sagte die Präsidentin des Fed-Bezirks Cleveland der "Financial Times" vom Mittwoch. Sie sehe eher überzeugende Argumente dafür, die Zinsen weiter anzuheben. Dann gelte es, das Zinsniveau eine Weile hoch zu halten, bis die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Wirtschaft nachlasse.
Die Währungshüter in den USA hatten nach einer Serie von Zinserhöhungen eine Pause ins Auge gefasst, wie aus den Protokollen der jüngsten geldpolitischen Sitzung von Anfang Mai hervorgeht. Nachdem ein drohender Zahlungsausfall der USA im Zuge des Schuldenstreits nach einem hart erkämpften Kompromiss in Washington mittlerweile abgewendet sein dürfte, halten die US-Terminmärkte eine Zinserhöhung im Juni allerdings für eher wahrscheinlich als eine Pause.
Hinzu kommt, dass die Wirtschaft trotz der Zinserhöhungsserie noch relativ gut läuft. Die Federal Reserve hat die Zinsen seit Anfang 2022 von nahe null auf eine Spanne von 5,00 bis 5,25 Prozent nach oben getrieben, um dem Preisauftrieb entgegenzuwirken. Fed-Direktoriumsmitglied Christopher Waller machte jüngst deutlich, dass auch bei einer möglichen Zinspause im Juni die Erhöhungsphase noch nicht enden müsse. Eine Anhebung im Juli bleibe eine Option.
(Reuters)