Das Wohnungsbaugeschäft in den USA hat sich im August überraschend deutlich abgeschwächt. Die Zahl der neu begonnenen Projekte fiel hochgerechnet auf das gesamte Jahr um 11,3 Prozent auf 1,283 Millionen, wie das Handelsministerium am Dienstag mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten mit 1,440 Millionen gerechnet, nach abwärts revidiert 1,447 Millionen im Juli. Die Zahl der Baugenehmigungen, ein Indikator für das künftige Baugeschehen, legte im August um 6,9 Prozent auf annualisiert 1,543 Millionen zu. Experten hatten lediglich 1,443 Millionen erwartet.
Mit den Zinserhöhungen durch die Notenbank Federal Reserve (Fed) sind auch die Hypothekenkredite teurer geworden - ein Faktor, der das Baugeschäft belastet. Die Fed hat die Leitzinsen seit Anfang 2022 von nahe null auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent erhöht, um die Inflation zu dämpfen und den heiss gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen. Für den am Mittwoch anstehenden Zinsentscheid wird an den Finanzmärkten mit einer Pause gerechnet. Für Konstantin Oldenburger, Analyst vom Broker CMC Markets, steht der geldpolitische Ausblick im Fokus: «Denn die grosse Frage ist nicht, ob die Fed noch einmal die Zinsen erhöhen wird, sondern wie lange die Zinsen dort bleiben, wo sie jetzt sind.»
(Reuters)