Die US-Regierung dürfte Insidern zufolge ihre Zölle auf Pharmazeutika von langfristig bis zu 250 Prozent erst in einigen Wochen ankündigen. Präsident Donald Trump sei mit anderen Dingen beschäftigt, sagten vier Vertreter aus Regierung und der Branche der Nachrichtenagentur Reuters.
Dazu gehöre das Treffen mit dem russischen Präsident Wladimir Putin am Freitag in Alaska, verlautete aus Kreisen eines europäischen Pharmakonzerns. Das US-Präsidialamt nannte Berichte über eine mehrwöchige Verzögerung reine Spekulation. Es lehnte weitere Angaben zum Zeitplan ab.
Trump hatte angekündigt, die Zölle schrittweise einzuführen und sie von einem niedrigen Niveau auf bis zu 250 Prozent zu steigern. Damit soll heimischen Herstellern Zeit gegeben werden, ihre Produktion in den USA auszubauen. US-Handelsminister Howard Lutnick hatte den Abschluss einer entsprechenden Untersuchung ursprünglich für Mitte Juni in Aussicht gestellt, diesen Termin jedoch mehrfach verschoben.
Zölle auf importierte Arzneimittel sind selten. Bislang wurden medizinische Güter wegen möglicher Nachteile für Patienten von Handelskonflikten meist ausgenommen. Kritiker warnen, die Zölle könnten das von Trump ebenfalls ausgegebene Ziel niedrigerer Medikamentenpreise unterlaufen.
(Reuters)