US-Aussenminister Antony Blinken hat einem Insider zufolge bei seinem Treffen mit dem obersten chinesischen Diplomaten Wang Yi davor gewarnt, Russland im Ukraine-Krieg materiell zu unterstützen. Blinken habe am Samstagabend "recht unverblümt" vor den Konsequenzen gewarnt, sagte ein hochrangiger US-Vertreter, der namentlich nicht genannt werden wollte. Zudem habe Blinken deutlich gemacht, wie inakzeptabel der Überflug eines mutmasslichen chinesischen Spionage-Ballons gewesen sei. Eine chinesische Stellungnahme lag zunächst nicht vor.

Wang und Blinken hatten sich am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz an einem nicht-öffentlich gemachten Ort zu einem Gespräch getroffen, wie es zuvor aus US-Kreisen hieß. Ein Reporter der Nachrichtenagentur Reuters hat gesehen, wie Blinken aufgebrochen war. In einem kurz nach dem Treffen veröffentlichten Interview des Senders NBC sagte Blinken dazu, Wang habe sich nicht für den Ballon-Überflug entschuldigt. Die USA hatten den Ballon abgeschossen. China weist die Vorwurf zurück, dieser habe der Spionage gedient.

(Reuters)