Die Erstanträge gelten als zeitnaher Indikator für die Entwicklung am Arbeitsmarkt. Zuletzt gab es Hinweise auf eine tendenzielle Abkühlung am Jobmarkt. Insgesamt hat sich der Arbeitsmarkt aber robust gezeigt.

Die Entwicklung spielt auch eine wichtige Rolle für die Geldpolitik in den USA. Die US-Notenbank Fed versucht seit längerem, die hohe Inflation mit Zinserhöhungen in den Griff zu bekommen. In der vergangenen Woche hatte sie ihre Leitzinsen erstmals seit über einem Jahr nicht angehoben, zugleich aber weitere Anhebungen in Aussicht gestellt.

Ein Wert von 270'000 Erstanträgen gilt als kritische Marke, die eine nachhaltige Eintrübung des Arbeitsmarkts signalisiert. Dieser boomte bislang jedoch - trotz massiver Zinserhöhungen der US-Notenbank.

Die Federal Reserve legte zuletzt zwar eine Pause ein und beliess den geldpolitischen Schlüsselsatz nach zehn Erhöhungen in Folge in der Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent. Zugleich signalisierten die Währungshüter aber, dass sie im Kampf gegen die Inflation nachlegen könnten.

Ein sich allmählich abkühlender Jobmarkt dürfte dazu beitragen, dass die Wirtschaft trotz der strafferen Geldpolitik eine sanfte Landung hinlegen wird - also nicht in eine Rezession abgleitet. 

(Reuters/AWP)